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Biosecurity: Kriegsrecht der Gesundheit

Den folgenden Vortrag von Gwendolin Walter-Kirchhoff vom 3. September 2021 auf dem SYMPOSIUM von Gunnar Kaiser halte ich für sehr relevant. Ich habe ihn daher transkribiert und auch noch die Übersetzung eines Textes von Giorgio Agamben angehängt, auf die Bezug genommen wird. Aus der Videobeschreibung zum Vortrag auf Gwendolin Kirchhoffs Kanal: “Hinter der direkten oder indirekten Impfpflicht, die wir derzeit beobachten können, steht die Biosicherheit mit ihrer Kriegslogik des Worst Case. Die globale Gesundheit folgt damit einer einschneidenden Veränderung der Militärplanung des US Sicherheitsapparats nach Ende des Kalten Krieges, und zwar dem Übergang zu neuen Szenario-basierten Risiko-Bewertungsmethoden. Diese sind der Schlüssel zum Verständnis unserer Lage und die Grundlage der global koordinierten Pandemie-Maßnahmen mit der Impfung als alternativlosem Ausweg aus der Pandemie. Was also ist Biosicherheit und wie unterscheidet sie von herkömmlicher Gesundheitsvorsorge? Auf welchen Elementen und Grundannahmen baut sie auf und welche Einwände lassen sich auf dieser Basis formulieren? Was ist ihr historischer Hintergrund und ihre Zielvorstellung? Wie fundiert sie sich ethisch und gewinnt gesellschaftliche Akzeptanz?”

Einleitendes Video zu Beginn: „Dr. Liana Wen im Interview bei CNN: Meine Hauptsorge ist, dass wir die Herdenimmunität nicht erreichen wegen der Impfzögerer. Und ich weiß, dass das für viele Menschen schwer zu glauben ist, die den Impfstoff gerade dringend haben wollen. Sie denken sich: „Oh, es sind doch nur ein kleiner Prozentsatz der Leute tatsächlich Impfgegner.“ Und das stimmt. Es gibt die Wissenschaftsleugner und Impfgegner-Fraktion, aber gibt eben zusätzlich so viele Menschen, Millionen von Menschen, die aus welchen Gründen auch immer Bedenken gegen den Impfstoff haben, die einfach nicht wissen, was er ihnen bringt, und wir müssen ihnen klar machen, dass der Impfstoff die Eintrittskarte zu einem Leben wie vor der Pandemie ist. Und das Zeitfenster, um das zu tun, wird wirklich immer kleiner. Sie erwähnten all diese Bundesstaaten, die wieder öffnen. Sie öffnen zu 100%. Und wir haben ein sehr enges Zeitfenster, um die Wiedereröffnung an den Impfstatus zu knüpfen. Denn wenn alles wieder offen hat, was ist dann das Zuckerbrot? Wie werden wir den Leuten einen Anreiz geben, sich impfen zu lassen? Deshalb denke ich, dass das CDC und die Biden-Regierung viel mutiger auftreten und sagen müssen: „Wenn Sie geimpft sind, dann dürfen Sie all diese Dinge wieder tun. Folgende Freiheiten werden Sie wieder genießen.“ Denn sonst werden die Leute einfach so rausgehen und diese Freiheiten auch so genießen.“

Das war Dr. Leana Wen, die ehemalige Präsidentin von Planned Parenthood, Mitglied des Council on Foreign Relations und Mitglied der Young Global Leaders des Weltwirtschaftsforums. Das hat sie übrigens gemeinsam mit Annalena Baerbock, dem Jens Spahn und Emmanuel Macron. Und sie sagt all das einfach so auf CNN. Dinge, die wir immer vermutet haben, dass hinter dieser ganzen Krise noch eine Impfpflicht wartet, sei es jetzt eine direkte oder indirekte Impfpflicht. Aber eben nicht irgendeine Impfpflicht, sondern Biosicherheit.

Und Biosicherheit ist etwas, dessen sich kaum einer bewusst ist, dass es gerade abläuft. Und wir wollen uns damit heute beschäftigen und wie es sich unterscheidet von der gewöhnlichen Gesundheitsvorsorge, auf welchen Grundprinzipien und Annahmen es überhaupt beruht, was man dagegen einwenden kann und wie es historisch eingehängt ist und warum wir es jetzt gerade so an der Backe haben, das ist das Thema heute. 

Herzlich willkommen im Symposium. Also am Mai 2020 hat der Philosoph des Ausnahmezustands schlechthin, Giorgio Agamben, der sich praktisch seine gesamte Karriere über mit kaum etwas anderem beschäftigt hat, einen Artikel veröffentlicht auf seinem Blog mit dem Titel „Biosicurezza e politica“ (Biosicherheit und Politik, s.u.). Und der ist eingeschlagen wie eine Bombe, weil er hat gesagt, dass wir jetzt in Gestalt der Virenbekämpfung einen ganz, ganz schlimmen, neuen Totalitarismus, einen sehr engmaschigen neuen Totalitarismus aufsteigen sehen, der alles in den Schatten stellen wird, was wir bisher gekannt haben an staatlicher Überwachung und Kontrolle. Er hat das auch mitten im Lockdown gesagt, muss man dazu sagen. Und die Leute haben einigermaßen irritiert reagiert über seine Wortwahl an der Stelle. Es hieß ja „es sind ja nur drei Wochen“, „die Geschäfte machen bald wieder auf“ und „wir machen das auch alles wegen der Gesundheit“ usw. Ja, das hat er aber nicht gelten lassen, sondern er hat darauf hingewiesen entlang eines Buches und Aufsatzes von einem französischen Autor namens Patrick Zylberman, Tempêtes microbiennes, also mikrobielle Stürme, dass wir uns in einem anderen Paradigma bewegen, nämlich im Paradigma der Biosicherheit im Gegensatz zu dem der Gesundheitsvorsorge. Was ist der Unterschied? 

Also in der Biosicherheit hast du eine Pflicht, die staatlichen Maßnahmen und die Risikoeinschätzung des Staates komplett zu übernehmen. Du hast eine Pflicht, nicht infektiös zu sein. Du musst alles machen, was der Staat dir sagt. In der Gesundheitsvorsorge hast du ein Recht auf Gesundheit, keine Pflicht zur Gesundheit. Also du kannst auch genauso gut krank werden, wenn du dich eben so verhältst. Aber der Staat sorgt für ein leistungsfähiges Gesundheitssystem und informiert dich über Risiken und schlägt dir auch mal eine Maßnahme vor, was du machen kannst. Ja, aber ohne in dein Leben so einzugreifen, dass er dich praktisch beherrscht oder von dir zum Beispiel verlangt, dass du deine Gesundheit überhaupt erst nachweisen musst durch einen negativen PCR-Test oder durch eine Impfung. Das ist nämlich keine Kleinigkeit. Dass wir das jetzt praktisch überall erleben, ist ein Zeichen, dass Biosicherheit zum Paradigma des Staates wird und das wird in der Regel in der Öffentlichkeit kaum reflektiert, auch wenn eine gewisse Irritation schon besteht über diese ganzen Maßnahmen, wie sie jetzt eingeleitet werden. Aber das ist eben der entscheidende Punkt. 

Also was ist Biosicherheit? So eine Art Kriegsrecht der gewöhnlichen Gesundheitsvorsorge. Es ist wie das Kriegsrecht letztendlich. Und dass dem so ist, ist auch nicht zufällig der Fall. Denn die Biosicherheit verdankt sich ganz frühen Bioterrorismus-Planspielen, die Ende der 90er in der Johns Hopkins Universität am Center for Bio-Defense-Studies stattgefunden haben. Ursprünglich hat man sich überlegt, dass Terroristen angreifen könnten mit Pocken oder mit Anthrax, also sehr, sehr infektiösen Keimen, die sie dann ausbringen können in eine Bevölkerung. Und das muss ja verhindert werden. Dann muss man überlegen, wie koordiniert man sich, wenn man einen solchen Feind vor sich hat. Das war alles nach Ende des Kalten Krieges, als es dann diffuser wurde, als man im Wesentlichen erstmal nur Terrorismus hatte als Gegenüber. Und nach dem 11. September hat sich das Ganze dann ausgeweitet. Ab dann haben auch die G7 Staaten zuzüglich zu Mexiko mitgemacht bei der ganzen Angelegenheit und man hat sich auch darauf verlagert Grippe-Pandemien durchzuspielen. Ein Grund dafür zu sagen, was hat das eine mit dem anderen zu tun? Eine Grippepandemie ist jetzt so schlimm auch wieder nicht. Und das ist ja nicht das Gleiche wie Milzbrand oder Pocken. Ja, sagen Sie, aber es gibt eine Verbindung zwischen diesen beiden Bereichen, obwohl sie doch sehr auseinander liegen. Und diese Verbindung ist der worst case. Man kann sich das beliebig eskaliert vorstellen, also extrem schlimm, zum Beispiel durch irgendein neuartiges Virus. Die Spanische Grippe ist so das Beispiel, weil die sehr viele Todesopfer gefordert hat. Und dann sagen okay, wenn wir uns auf eine Grippepandemie vorbereiten, dann sind wir auch auf einen Biowaffenangriff vorbereitet. 

Bei diesen Planspielen das hat zum Beispiel Paul Schreyer herausgearbeitet, der ein sehr lesenswertes kleines Buch geschrieben hat zu diesen Planspielen „Chronik einer angekündigten Krise“ wurden immer drei Dinge geprobt, und zwar die der Ausnahmezustand selber und die Massenimpfung und die erweiterten staatlichen Durchgriffsrechte. Das waren die drei Punkte, die immer geprobt worden sind. Man muss bedenken, dass das ab 2017 weiterging in die G20 Staaten. Das heißt die großen Industrienationen in Zusammenarbeit mit der WHO planen dann  die Antwort auf solche globalen Pandemien, vor allem Grippepandemie. Muss man erst mal dazu sagen und koordinieren. Das ist das auch, was wir sehen. Und das Ergebnis dieser ganzen Planspiele sehen wir gerade ablaufen vor uns auf weltweiter Basis. Gleichzeitig wird aber die Kriegslogik dabei, obwohl es eine Grippe-Pandemie ist, nicht verlassen. Jetzt ist es zum Beispiel so, dass viele nicht wissen, dass im Hintergrund der der Bundesgesundheitsminister beraten wird von einem Holger Hohltherm. 

Das ist ein Bundeswehrgeneral, der auch eine NATO-Behörde für Biosicherheit geleitet hat, wo sie Erreger und Infektionsketten in Echtzeit beobachten und der in Uniform da steht und den Bundesgesundheitsminister berät. Das heißt, wir haben einen militärischen Hintergrund, plötzlich ist ein General anwesend und es gibt überhaupt keinen Grund, warum dem so sein soll. Und das Ganze läuft mehr oder weniger an der Öffentlichkeit vorbei. Die kriegt von diesen Dingen in der Regel gar nichts mit. Und auch 2017 sagte der berühmt berüchtigte Bill Gates auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass man sich auf die Epidemien so vorbereiten müsse wie auf einen Krieg. Wie macht sich diese Kriegslogik bemerkbar? Die ist ja was anderes als eine gewöhnliche Gesundheitsvorsorge. Ein Feind, den will ich abwehren. Auf eine Naturgegebenheit wie eine Krankheit stelle ich mich irgendwie ein. Ich passe mich da an, ich gehe vielleicht auch nicht in diese extreme Angst oder in diese extreme Abwehrhaltung oder so. Die Kriegslogik bedingt, dass ich immer einen Feind setze, also einen Feind, den ich konkret bekämpfen will. Der muss am Vormarsch gehindert werden, und zwar sowohl physisch am Vormarsch gehindert werden, als auch seine Propaganda, also die Feindpropaganda muss aufgehalten werden. Dann muss ich natürlich meine eigenen Truppen beieinander halten und auch die Moral meiner Bevölkerung beieinander halten, damit sie die Kriegsbemühungen nicht sabotiert, zum Beispiel indem sie aufgeben und defätistisch werden. Oder indem sie Widerstand leisten, Dinge sabotieren oder sowas. Sie müssen alle zusammenhalten. Und der dritte Punkt ist natürlich: Der Feind muss durch eine Waffe besiegt werden. Also der greift mich an und ich brauche eine Waffe, um gegen den Feind vorzugehen. Das sind also drei Elemente der Kriegslogik. Wie hindere ich nun den Feind am Vormarsch? Naja, ganz einfach. Durch Einschränkung der Versammlungsfreiheit, der Reisefreiheit und der Bewegungsfreiheit. Also das, was wir jetzt als Lockdown kennen. Also Quarantänen auch. Bei diesen Planspielen wurde immer schon geplant, dass natürlich die Bürger nicht unbedingt das Ganze mitmachen, sondern sich vielleicht auch wehren könnten. Und man hat auch überlegt: Rufen wir den Kriegszustand aus? Also den richtigen Krieg dann, um das Ganze dann durchzusetzen vor der Bürgerschaft. Wir selber haben erlebt, dass praktisch das Ganze über Verständnis lief und dann später noch das Infektionsschutzgesetz dazu aufgerüstet worden ist. Aber das ist erst mal einer der grundsätzlichen Punkte, dass Lockdowns den Feind davon abhalten, weiter vor zu marschieren.

Das Problem mit solchen Lockdowns und diesen ganzen Einschränkungen der Bürgerrechte ist aber, dass sich dieser Zustand verstetigen kann zu einer neuen Normalität. Und es kann einerseits quasi organisch passieren, wie wir das kennen, vielleicht von Michel Foucault. Der hat ein Buch geschrieben „Überwachen und Strafen“ (1975). Und da hat er letztendlich auch beobachtet, was im Zuge der ganzen Pestmaßnahmen am Schluss hängengeblieben ist, sozusagen an Veränderungen in bürgerlichen Freiheiten und der Art, wie Menschen interagiert haben. Also diese Seuche hat quasi abgefärbt. Das wäre eine organische Art, wie sich das quasi hinüberretten kann in eine neue Normalität. Manche sagen ja, wir werden noch Jahre hinaus irgendwelche Masken tragen. Das wäre so ein Beispiel. Und es gab zum Beispiel 2010 auch dieses dieses Szenario Planung für die Technologien der Zukunft. Das hat die Rockefeller-Stiftung herausgegeben. Da wurden vier Szenarien geplant vom Global Business Network und darunter war eins das Lockstep-Szenario. Das sah voraus, dass also eine Grippe-Pandemie oder eine Pandemie ausbrechen würde von China aus und die Chinesen besonders autoritäre Maßnahmen nehmen würden, die die Pandemie dann eindämmen. Das wird nachgeahmt im Westen. Und diese ganzen autoritäreren Strukturen bleiben dann hängen für mindestens zehn Jahre, bis dann die Bevölkerung anfängt, dagegen zu rebellieren. Also dass sozusagen eine Art Hangover, eine Art Kater von diesen ganzen Ausgangsbeschränkungen da bleiben kann. Das wäre jetzt, wenn man so will, unbeabsichtigt oder eher organisch. Aber man kann auch denken, dass ein Betriebssystem des Staates selber direkt geändert wird, indem man zum Beispiel ab jetzt verlangt, dass ein Nachweis erbracht werden kann, dass man nicht heimlich einen Feind in sich beherbergt, der dann wieder vormarschieren könnte. Also indem man nachweist zum Beispiel, dass man negativ getestet ist, also keine Infektion hat, oder eben geimpft ist. Und das ist auch ganz einfach und behördlich zu verstehen. Denn wir müssen bedenken, dass das alles im Rahmen von staatlichen Organisationen stattfindet und die haben interne Handhabbarkeitskriterien. Man muss es ja handhaben können. Und ich kann halt leichter gucken, ob jemand immun ist, wenn er mir einen Impfpass vorlegt, als wenn er mir einfach nur sagt, er habe das mal gehabt oder was auch immer. Das kann man schwerer nachweisen und deswegen gehen die natürlich zu diesen Methoden über, die auch so einen Nachweis erlauben. Nicht umsonst ist jetzt die Rede in den ganzen G20-Staaten, also denjenigen Staaten, die sowieso seit Jahren diese ganzen Planspiele durchführen, dass man einen digitalen Immunitätsnachweis einführt. Und der müsste natürlich, damit das Ganze funktioniert, gebunden werden an eine digitale Identität? Wenn man das nämlich zu lax gestaltet, wie jetzt jüngst in der Schweiz, dann gibt es Datenlücken, man hat ein Riesenproblem an der Backe und dieser ganze digitale Impfausweis funktioniert nicht mehr. Das heißt, der Staat enteignet damit nicht nur meine Gesundheit oder mein Recht auf selbstbestimmte Gesundheitsvorsorge. Ich muss nicht nur meine Gesundheit jetzt pflichtmäßig dem Staat nachweisen, sondern auch meine Gesundheitsdaten, die allen möglichen Unternehmen dann zur Verfügung gestellt werden müssen und die dann eventuell sogar nicht mal mehr entscheiden können, ob sie jetzt Ungeimpfte überhaupt noch reinlassen oder nicht. Das steht ja auch zur Debatte. Wird es komplett privatrechtlich geregelt, ob jetzt ein Unternehmen sagt okay, ich nehme auch auch Ungeimpfte. Oder ist es so, dass sie es irgendwann einfach nicht mehr dürfen? Im Moment gibt ja immer noch diesen Ausnahmezustand, dass sie diesen Nachweis verlangen müssen von den Bürgern. Damit sehen wir also okay, da hängt also dieses ganze Thema digitale Identitäten noch mit dran. Und an den digitalen Identitäten hängt natürlich wieder das ganze Thema digitale Zentralbankwährung, Smart City und all das andere – dieser ganze Rattenschwanz an letztendlich digitalem Überwachungs- und Fürsorgestaat dran, den wir als Smart City kennen. 

Und es ist deswegen auch nicht verwunderlich, dass dieselben Akteure jetzt in dem Fall mal der infame Bill Gates mit seiner Stiftung in diesen beiden Bereichen gleichermaßen unterwegs ist. Also investiert massiv in Impfstoffe, aber auch in digitale Identitäten, ID 2020, in die „Better than Cash Alliance“, also digitale Zentralbankwährungen. Er investiert sogar in Sensorsysteme für Infektionen für Smart Cities, womit man Smart City ausrüsten kann. Ihr erinnert euch vielleicht: Automatisches Fiebermessen oder checken, ob jemand eine Maske aufhat oder dergleichen. Da investiert er auch hinein. Der ist also in diesem gesamten Bereich gestreut. Und wir sehen, hier gibt es also eine massive Interessenkonvergenz zwischen den Sektoren Tech und IT und Pharma. Und da, wo so viel Finanzen in eine solche Interessenkonvergenz reinfließen, ist natürlich auch ein eigenes Momentum drin. Die haben natürlich ein Interesse, dass ihre Methoden dann auch übernommen werden als Lösung für die Probleme unserer Zeit. In diesem Fall Probleme der Biosicherheit. Wenn die eingangs zitierte Dr. Wen also sagt, sie möchte zum Beispiel die Rückgabe von Freiheiten, also eigentlich Grundrechte, knüpfen an den Impfstatus, dann stimmt sie dieser neuen Normalität zu, bei der letztendlich Grundrechte aus dem unbedingten Status in einen bedingten Status als Privilegien gerückt werden und dazwischen eben dieser ganze Biosicherheitsapparat geschaltet wird. Und sie ordnen sich da bewusst dann auch ein. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn sie ist auch eine Funktionärin des Weltwirtschaftsforums. 

Wie wird aber jetzt ein solches Betriebssystem, wo wir ja die Nachtigall trapsen hören könnten, der Bevölkerung verkauft? Es muss ja auch angenommen werden. Und welche Annahmen werden nach draußen rausgegeben, auf denen das Ganze beruhen soll? Dann sehen wir unter anderem die Annahme, dass Zivilisten ähnlich wie in Kampfhandlungen unbewaffnet sind. Das heißt, sie haben dem Feind erst einmal nichts entgegenzusetzen. Der Feind infiziert linear kausal jeden, den er trifft, in irgendeiner Form, selbst wenn es asymptomatisch ist. Und daraus entstehen dann exponentielle Infektionsketten. Es ist genau dieses Prinzip, auf dem zum Beispiel die ersten Hochrechnungen des Imperial College in London basiert haben, die ja nun alle vollkommen falsch gewesen sind, weil die zum Teil davon ausgegangen ist, dass man mehrfach infizieren kann und auf die Art und Weise sich diese exponentiellen Übertragungslinien bilden können. Ja, aber asymptomatisch eben; natürlich nicht, dass jetzt jeder krank wird davon. Nun kann man sagen, okay, das kann ich jetzt noch nachvollziehen, wenn es sich jetzt um Milzbrand oder Pocken handelt. Also mit dem möchtest du absolut nicht in Kontakt kommen, in keiner Form, weil da bist du eigentlich direkt dann erst einmal betroffen. Aber jetzt so Grippe ist eigentlich nicht so linear kausal zu fassen und da gibt es auch nicht unbedingt dieses exponentielle Geschehen. Warum nicht? Ganz einfach, weil wir gewisse Immunität als Grundimmunität schon haben. Zum Beispiel die T-Zell-Immunität. Dann weil sich auch elementar diese natürliche Herdenimmunität ausbildet durch die Durchseuchung und dann wegen einer ganzen Reihe von nichtlinearen Faktoren, die den Immunstatus akut und chronisch beeinflussen. Also in welcher Jahreszeit befinden wir uns? Wie ist der Vitamin-D-Status des Menschen? Ist der Mensch zum Beispiel einsam? Da denken auch viele nicht dran. Hat er irgendwelche Nährstoffmängel? Hat er eine Impfung bekommen, die zum Beispiel eine antikörperbedingte Verstärkung auslösen kann bei der nächsten Erkrankung usw.? Es gibt also unglaublich viele Faktoren, die nichtlinear beeinflussen, wer überhaupt krank werden kann und deswegen Teil werden kann einer solchen Übertragungskette. Das bedeutet, eine Grippe, anders als ein Milzbrand oder ein Pockenangriff, kann ich einfach so in diese militärische Logik gepresst werden, was ja von vielen Kritikern auch von Anfang an immer wieder betont worden ist, sondern da braucht es eigentlich eine umsichtige zivile Gesundheitsvorsorge und keine militärische Biosecurity-Logik. Dennoch ist es genau das, was wir derzeit sehen können. Und dass dieses Konzept des unbewaffneten Zivilisten mittlerweile auch auf der Ebene der WHO angekommen ist, sehen wir zum Beispiel an sehr interessanten Veränderungen in der Definition von Herdenimmunität. Und zwar gab es am 13. November 2020 eine erste Änderung der Definition. Da heißt es, ich zitiere: „Herdenimmunität, auch bekannt als Populationsimmunität, ist ein Konzept, das für Impfungen verwendet wird, bei denen eine Bevölkerung vor einem bestimmten Virus geschützt werden kann, wenn ein Schwellenwert für die Impfung erreicht wird. Herdenimmunität wird erreicht, indem man Menschen vor einem Virus schützt, nicht indem man sie ihm aussetzt.“ Das ist natürlich glatt gelogen und wir können auch einen Moment mal sacken lassen, dass eine solche Lüge einfach mal eingetragen werden kann auf der auf der Webseite einer internationalen Organisation, der wir alle vertrauen, dass sie letztendlich mit auch die Gesundheitsbemühungen in den Mitgliedsstaaten koordiniert. Da kann so was einfach so eingetragen werden. Sechs Wochen später haben sie das wieder geändert, also am 31. Dezember 2020, und haben die natürliche Herdenimmunität wieder eingetragen. Natürlich gibt es die, aber die ist ja nicht so verlustarm wie zum Beispiel die Impfimmunität. Man würde zu große Verluste haben. Es sei im Prinzip, letztendlich wird es nicht direkt gesagt, aber vom Wortlaut her, menschenverachtend, wenn man nicht das über die Impfung machen lässt.

Und genau das ist auch das, was wir zu hören bekommen seit relativ von Anfang an, zum Beispiel von diesen chinesischen Social Media Bots. Die sind beobachtet worden, unter anderem von dem Amerikaner Michael Sanger wie die sich verhalten haben in den sozialen Medien. Und die haben natürlich immer wieder den Lockdown gepusht und gesagt, man soll es so machen wie die Chinesen, die machen das ganz toll und die haben COVID total im Griff. Und gleichzeitig haben die alle Durchseuchungs-Strategien, wo man sagt, man lässt alles offen, man macht keinen Lockdown angegriffen als furchtbar, menschenverachtend usw. Und man findet auch diese gleiche Geisteshaltung wieder bei Leuten wie dem Imperial College und überhaupt der englischsprachigen Welt. Da nennt man das dann letting it rip, also einfach so die Seuche fahren lassen durch die Bevölkerung. Ja, wer macht sowas? Das ist ja sozialdarwinistische Kälte, das ist pathologischer Egoismus. Es ist es krankhafter Hass auf alles Alte und Schwache, der sich so ausspricht. Jemand, der seine Wirtschaft immer an erster Stelle sieht usw. Es hat dabei auch nicht genützt, dass sich dann eine Gruppe von internationalen Koryphäen der Epidemiologie zusammensetzt und eine Great Barrington Declaration herausgibt – im Oktober 2020 war das – und genau so eine Durchseuchung einfach vorschlägt, insbesondere der Kinder, wie sie auch erprobt ist, wie man es schon immer gemacht hat usw und wie es auch gut funktioniert hat in der Vergangenheit. Die wurden trotzdem unfassbar angegriffen genau dafür. Und auch die Beispiele, die wir haben jetzt von Schweden oder verschiedenen anderen Ländern oder jetzt der neuerdings der ganzen Bundesstaaten, die ganz geöffnet haben, die werden so ein bisschen unter den Teppich fallen gelassen. Das hört man eigentlich gar nicht so gern, dass diese Möglichkeit auch besteht. Also die Lockdowns und die Pandemie kann also nur durch eine Impfung beendet werden. Und wer Lust hat, der kann sich mal den Spaß, wenn es ein Spaß ist, erlauben und auf deutschen Faktencheckportalen zum Thema „Ende der Pandemie“ und „Herdenimmunität“ nachlesen und mal schauen, ob die natürliche Herdenimmunität irgendwo zu finden ist. Ich habe bestimmt fünf oder sechs solcher Seiten mir angeschaut und es nirgendwo gefunden. Immer wird davon ausgegangen, dass die Herdenimmunität letztendlich durch die Impfsättigung bereitgestellt wird und nicht natürlicherweise, so, wie es immer schon gewesen war. Also der Feind muss durch eine Waffe besiegt werden. Er ist keine Naturerscheinung, an die eine Anpassung einfach so erfolgt. 

Also diese Waffe, mit der der Feind besiegt werden muss, kann natürlich auch ein Therapeutikum sein, solange es nicht etwas billiges ist wie Ivermectin oder irgend so ein Kräutercocktail wie Covid-Organics. Was ein Afrikaner irgendwo sich zusammengebraut hat, das hätte man natürlich nicht so gerne, ist klar. Aber die Impfung ist der Goldstandard und die Massenimpfung ist vor allem auch das, was geprobt worden ist bei diesen Planspielen. Weil die Impfung kann ja auch Gesunden verabreicht werden. Und damit hat sie wieder diese Funktion, dass sie den Feind am Vormarsch hindert. Ein Therapeutikum wird erst dem Kranken gegeben und das ist einfach der Unterschied. Und wenn man sich mal interessanterweise die ganzen Seuchenfilme anschaut, die sich ja häufig mit Zombie-Apokalypsen überlappen, dann gibt es da praktisch natürliche Herdenimmunität oder natürliche Immunität gar nicht oder wenn überhaupt nur in einem Individuum, aus dessen Blutplasma dann der Impfstoff produziert wird. Aber immer taucht der Impfstoff als die eigentliche Erlösung in der ganzen Angelegenheit auf. Und ohne den Impfstoff ist es einfach nie vorbei. Und das ist auch eine eine Informationsstruktur, die wir derzeit beobachten können in den Medien eben, wenn man zum Beispiel die Faktenchecker betrachtet. 

Und deswegen ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Interessenvertreter der pharmazeutischen Industrie von Anfang an bei diesen Planspielen dabei gewesen sind und natürlich auch von Anfang an Verbindungen zwischen dem Sicherheitssektor und Impfstoffherstellern bestanden haben. Also das ist natürlich klar, dass das existiert hat. Moderna hat die mRNA-Technologie ursprünglich entwickelt und das ist natürlich das, worauf BioNtech-Pfizer beruht. Und die haben auch eine gewisse Kooperation untereinander. Und so wundert es dann auch nicht, dass der Chef von Moderna plötzlich am Anfang der Pandemie die amerikanische Regierung wegen des Aufbaus einer sogenannten Mega-Fabrik für mRNA bekniet hat, weil er das gerne haben wollen würde. Und da benutzt er folgende Worte und ich zitiere hier mal „die, die Firmen in Friedenszeiten nutzen könnten, die aber schnell umgerüstet werden könnte, um bei der nächsten Pandemie Impfstoffe zu produzieren. Das wäre eine Versicherung“, sagt er, „gegen das Albtraumszenario eines Keims, der sich so schnell ausbreitet wie Covid, aber die 50-prozentige Sterblichkeitsrate von Ebola hat. Wenn Regierungen Milliarden für Atomwaffen ausgeben, die sie hoffentlich nie ein einsetzen werden, argumentierte Bancel im April 2020, dann sollten wir uns so ausrüsten, dass so etwas nie wieder passiert. Und siehe da, er hat 500 Millionen Dollar für den Aufbau dieser Megafabrik zugesprochen bekommen, im Rahmen dieser Operation Warpspeed übrigens, von Trump in Gang gesetzt, um diese Impfstoffe zu produzieren. Also hier sind gigantische ökonomische Anreize, hier wird eine richtiggehende Rüstungsindustrie hochgezogen. 

Also wie auch alle anderen militärischen Zusammenhänge und Zusammenhängen des Sicherheitsapparats, zu denen immer eine Rüstungsindustrie gehört, die profitiert und damit auch Druck ausübt auf die Politik, entsteht im Rahmen der Biosicherheit eben auch eine Rüstungsindustrie. Und sobald man ökonomische Anreize dieser Größenordnung setzt und auch schon staatliche Investitionen in diese Rüstungsindustrie tätigt, dann ist natürlich sehr viel Momentum darauf, alle seine Probleme mit Impfungen zu lösen. Und jegliche andere Möglichkeit oder alternative Lösung verliert dann an Momentum. Es geht dann alles immer weiter in die Impfung, in den Impfinterventionismus. Deswegen wundert es dann auch nicht, dass es mittlerweile heißt ja halbjährlich sogar halbjährliche Auffrischimpfungen und Virusupdates usw, dass man sich das Ganze dann alles zuzieht. Hintergrund dieser ganzen Frage mit dem Impfinterventionismus ist natürlich auch, dass man ab jetzt schon etabliert hat, dass bei einer Virus-Pandemie so was wie ein Lockdown erfolgen müsse und das kann man ja nicht immer machen. Wo kommen wir denn da hin, wenn jetzt immer Lockdown usw. Und da sei es ja viel einfacher, wenn man einfach eine Impfung verteilt. Dass man aber überhaupt einen solchen Impfinterventionismus anstrebt, liegt aber an diesem Prinzip des worst case, das ja Biowaffen verbindet mit Grippe-Pandemien, also der schlimmste denkbare Ausgang, den das Ganze nehmen kann. Und der bestimmt dann, wie extrem die Maßnahmen sein müssen, die wiederum sich ja ursprünglich der Biowaffenforschung und der Bioverteidigung letztendlich verdanken und die übertragen werden eigentlich nur auf die Grippe-Pandemie. Das bedeutet aber auch, dass wenn ich mir vorstelle, wie schlimm alles werden kann, ich einen sehr eskalierten kognitiven Anker setze und deswegen die Dinge tendenziell schlimmer wahrnehme, als sie eigentlich wirklich sind. 

Wenn ich zum Beispiel eine Immobilie verkaufen will, kann ich ja meinem Käufer den Wert der Nachbar-Immobilie einfach schätzen lassen. Wenn ich den Wert der Nachbarimmobilie besonders hoch ansetze, dann wird er den Wert der Immobilie, die ich ihm anbiete, höher einschätzen, als er es ohne diesen Vergleich getan hätte. Weil ich einen kognitiven Anker gesetzt habe, geht die Zahl dann rauf. Und genau so ist es hier auch. Wenn ich über den Worst Case, den kognitiven Anker setze ja, es müsste Millionen von Toten geben, wie das Imperial College of London auch gesagt hat, dann muss die Pandemie ganz schlimm sein. Diese Logik wird auch niemals aufgegeben. Das Imperial College verkündet jetzt, die haben 3,1 Millionen Tote verhindert durch die Lockdowns. Also es wird nie wieder runterkorrigiert, sondern die Maßnahmen sind es dann immer, die geholfen haben und die diesen Worst Case aufgehalten haben. Man bleibt aber total an den Worst Case kognitiv angehaftet und kommt von dem nicht weg in irgendeine direkte Beobachtung der Realität. 

Und dass man überhaupt mit Worst Case Szenarien umgeht, ist ja keine Selbstverständlichkeit. Wie kommt das eigentlich zustande? Und hier hat Patrick Zylberman wirklich großartige Arbeit geleistet. Der hat das nämlich herausgearbeitet. Er nennt das den schwindelerregenden Sturz in die Fiktion, der vor allem nach Ende des Kalten Krieges passiert ist. Nachdem also die USA sich nicht mehr konzentrieren konnte auf ein konkretes Gegenüber, also auf den Kommunismus als konkretes Gegenüber, sondern eine diffuse, ein diffuses Gegenüber hatte. Der Sicherheitsapparat brauchte eine neue Aufgabe. Also hat man gesagt: Na ja, Terrorismus. Was können Terroristen so alles machen? Zum Beispiel auch Bioterrorismus können sie machen, Und damit hat man erstmal ganz diffus den Feind verteilt und muss auf den eingehen. Und der Patrick Zylberman bringt da eine Beobachtung, die ich gerne hier auch noch mal zitieren wollen würde: „Mit dem Zusammenbruch der UdSSR im Jahr 1991 verschwanden die militärischen Bedrohungen für den Westen. Ich habe es nur noch mit Castro und Kim Il Sung zu tun, klagte Colin Powell. War ein solcher Einbruch in die Prosa erträglich? Die Vision der Militärexperten musste erneuert werden. Von der expliziten und erwiesenen Gefahr der sowjetischen Bedrohung zur schwer fassbaren Ungewissheit. Die US-Militärplanung ging jedoch in sehr seltsame Richtungen. In der militärischen Planung wich die konkrete Analyse der Interessen, Absichten und Fähigkeiten des Gegners, neuen Szenario-basierten Bewertungsmethoden. Diese Methoden sollten das strategische Denken von der Tyrannei des Plausiblen befreien. Jedes Risiko, egal wie unwahrscheinlich oder gering, wurde als beachtenswert angesehen. Die konkrete Auswertung von Wahrscheinlichkeiten und Trends wurde zugunsten von Worst Case Szenarien aufgegeben.“

Also jedes Risiko wiegt letztendlich gleich und man merkt, dass diese Art der Risikoeinschätzung im Prinzip ähnlich ist wie die Einschätzung bei der diffusen Angst. Im Gegensatz zu der konkreten Furcht, der fassbaren Furcht. Da habe ich ein Gegenüber. Ich fürchte mich vor etwas Konkretem. Ich kann einschätzen, wie stark ist dieses Gegenüber. Bei der diffusen Angst habe ich erstmal so eine Hypervigilanz. Ich bin erstmal wachsam. Ich überreagiere vielleicht auch, weil der Feind überall sein könnte. Und die Risiken schießen immer bis zum Worst Case durch. Und damit hat man grundsätzlich im gesamten Militärapparat ein Eskalationsschema installiert durch die Art, wie man überhaupt militärisch plant. Dieses militärische Eskalationsschema aus dem US-Sicherheitsapparat hat sich auf die ganze Weltgesundheit übertragen. Das ist tatsächlich etwas, das auch kaum einer weiß, was uns jetzt heutzutage hat, dass wir ständig im Angesicht des Worst Case überhaupt Dinge machen müssen. Das ist ja nicht nur der Staat, der sich auf den Worst Case ausrichtet. Wie zum Beispiel ganz am Anfang der Pandemie hat man sich ein Worst-Case-Szenario ausarbeiten lassen und ein entsprechendes Panikpapier verfasst. Wir müssen jetzt auch der Bevölkerung permanent verklickern, sie müssen sich auch am Worst Case ausrichten. Die gesamte Ethik wird auf den Worst Case gestrickt. Zum Beispiel was ist der Worst Case für ein Kind? Ich gehe nach Hause. Ich habe eigentlich gar nichts. Ich stecke dann meine Oma an und meine Oma stirbt qualvoll an Covid. Sie erstickt dann einfach und ich bin dann hinterher dran schuld. Das ist eine Meditation, eine Worst Case Meditation für ein Kind. 

Das wird einfach so unter die Bevölkerung gestreut. Gleichzeitig wird zum Beispiel so etwas rausgegeben wie der pandemische Imperativ. Auch so eine Worst Case Meditation. Ich habe das Virus oder mein Gegenüber hat das Virus. Wir beide interagieren und merken vielleicht nicht, dass wir asymptomatisch sind und treten eine riesen Infektionskette los. Das ist auch so eine Meditation über den worst Case, eine Ethik des Worst Case oder eben dieser schwindelerregende Sturz in die Fiktion. Ständig habe ich die Fiktion des Schlimmsten um mich herum und es ist ja klar, dass Menschen in diesem hypervigilanten Zustand in der Regel nicht einfach so bleiben, sondern nach einer Weile stellt sich dieser trügerische Schein der alten Normalität wieder her. Man merkt, es passiert gar nicht mal so viel. Das Erkrankungsrisiko ist nicht höher als das einer Grippe. Wir wollen ja die Krankheit nicht vergleichen und auf keinen Fall irgendwas verharmlosen, aber immerhin, das Erkrankungsrisiko ist jetzt nicht reißend größer. Also Sie merken das und kommen aus diesem Zustand der diffusen Angst wieder raus. Das darf natürlich nicht passieren. Dann werden die Leute leichtsinnig. Denn nur wenn sie den Worst Case vor Augen haben, dann halten sie sich auch an die Maßnahmen. Und nur weil sie sich an die Maßnahmen gehalten haben, ist der Worst Case nicht eingetroffen. Das ist so dieser Zirkel, dieser logische Zirkel, den der Worst Case in der Mentalität der Menschen letztendlich verursacht. Und deswegen ist es natürlich auch nur recht und billig, angesichts solcher zu verhindernden Eventualitäten, dass man ein strammes Regiment in der öffentlichen medialen Berichterstattung fährt. Und das haben sie tatsächlich auch geplant auf den Planspielen bis hin zu dem genauen Wortlaut, der schon gescriptet worden ist. Auch in früheren Planspielen, die jetzt abläuft, sozusagen in unserer tatsächlichen Pandemie und insbesondere eben – und das ist insofern interessant, weil es auch so heikel – ist bei Event201. Das hat nämlich eine Coronavirus Pandemie durchgespielt. Und wann? Im Oktober 2019, also gleich zwei Monate bevor es überhaupt angefangen hat hier. Das ist natürlich sehr heikel und da wurde eine Strategie besprochen und auch koordiniert. Die nennt sich „flood the zone“. Also bei „flood the zone“ werden die sozialen Medien, der gesamte digitale öffentliche Raum mit Informationen, die WHO-konform sind, geflutet und nicht WHO-konforme Informationen entweder gelöscht oder mit Faktenchecks belegt. Die WHO enthält erhält in diesem Zusammenhang Informationshoheit in der Kriegsberichterstattung. Dadurch ist alles dann vereinheitlicht und es gibt nicht so viele abweichende Stimmen. Und weil natürlich dieser extreme Worst Case abzuhalten ist, ist natürlich auch recht und billig, dass man ein bisschen die die öffentliche Debatte klein hält und dass man sogar eine massive Spaltung der Bevölkerung in Kauf nimmt, indem man nämlich alles, was abweicht von diesem WHO-Kurs als der Obersten Heeresleitung dann mit massiver, mit massiver Gegenpropaganda belegt: Verschwörungstheoretiker, Schwurbler, Aluhut, Impfgegner, was auch immer oder Egoist und was auch immer dort immer benutzt wird an Schimpfworten für die Leute, die dort Kritik üben. Weil eine demokratische Debatte können wir uns natürlich im Krieg nicht leisten. Da muss pariert werden, da müssen wir in einem auch geschlossenen Sinne voranschreiten, weil sonst passiert was ganz, ganz Schlimmes. 

Von Anfang an ging man nämlich davon aus, dass natürlich dieser Worst Case nicht von allen angenommen wird. Also einige, die dann vielleicht wieder zurückwollen zu der zivilen Gesundheitsvorsorge und sagen, das wäre eigentlich doch jetzt nicht anders als auch sonst. Das können wir doch auch anders lösen. Und diese Infodemie soll natürlich verhindert werden. Was wollen denn die Desinformanten so? Wir wissen zum Beispiel aus den angloamerikanischen Quellen, Geheimdienstquellen, dass die Russen nichts Besseres zu tun haben, als im Westen Impfskepsis zu schüren. Also Impfskepsis ist so ein Ding der Desinformation. Da muss man ganz schnell einen Riegel vorschieben. Das sieht jetzt auch die EU so. Impfskepsis ist zum Beispiel so etwas. Da will man natürlich unbedingt, dass die Leute sich impfen lassen, denn wir haben ja sonst keine Herdenimmunität. Das wird ja de facto angenommen, selbst wenn die WHO bereits die Definition wieder zurück geändert hat. Also solche Dinge. Man merkt natürlich, wenn man sowas dann hört mit flood the zone und was dann de facto gemacht wird, hat das natürlich so einen gewissen Gleichschaltungscharakter, was natürlich brüskiert von sich gewiesen wird, weil wir sind ja in einer realen Notlage und wie kann man so was unterstellen und wie kann man solche Absichten überhaupt auch nur denken? 

Allerdings es ist alles gekoppelt an diese Extremen, auch Finanzinteressen, zum Beispiel auch in der pharmazeutischen Industrie und eben an diesen ganzen Tech-Sektor, das gigantische Interessenkonvergenz, so dass man nicht sagen kann, man ignoriert diese Interessen einfach und und findet es völlig normal, dass die WHO diesen einen Kurs vorgibt oder dass überhaupt dieser eine Kurs praktisch als alternativlos hingestellt wird, dass wir uns alle impfen lassen mit diesen Impfstoffen. Natürlich kann man aber jetzt auch nicht ignorieren, dass einfach finanzstarke Interessenkonvergenzen auch diese Art der Problemlösung bevorzugen, weil es eine Problemlösung ist, aus der sie profitieren. Also wir haben gesehen IT und Tech und eben Pharma auch. Und deswegen sollte man schon kritisch nachfragen, wenn einem plötzlich ein so alternativloser Weg vorgegeben zu sein scheint, wie es derzeit geschieht und wie es auch anklingt in den Worten von der Dr. Leana Wen, die wir am Anfang gehört haben, die ja eigentlich möchte, dass die gesamten Grundrechte direkt gekoppelt werden an den Impfstatus oder an den Nachweis der eigenen Immunität. Und so lässt sich die Frage nun aufwerfen, mit der ich euch heute verlassen möchte: Was ist eigentlich wirklich die Infodemie hier der angeblichen Desinformation? Wo werden wir von Informationen überflutet, die vielleicht gar nicht der Wirklichkeit entsprechen? Und müsste nicht als allererstes der Worst Case auf den Prüfstand kommen? Warum sollte ich mein Leben und jede meiner Handlungen, auch jede Verrichtung des Gemeinwesens am absolut schlimmsten denkbaren Szenario ausrichten? Kommt dabei notwendigerweise das Bessere raus? Dieser Worst Case hat uns bislang einen Lockdown gebracht, von dem fraglich ist, ob wir den überhaupt gebraucht haben. Und vielleicht ist die Zeit gekommen, zurückzukehren zur zivilen Gesundheitsvorsorge und diesen gesamten militärischen Apparat und die militärische Logik überhaupt bewusst zu machen und zu hinterfragen. Auch in sich selbst. Wenn man mal in so eine diffuse Angst gerät, lohnt es sich trotzdem, in Kontakt zu treten mit der Wirklichkeit. Vielleicht passiert ja gar nichts. In diesem Sinne alles Gute.

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Nachfolgend der oben erwähnte Text von Giorgio Agamben: Biosicherheit und Politik

Auffallend an den Reaktionen auf die Ausnahmeregelungen, die in unserem Land eingeführt wurden (und nicht nur in diesem), ist die Unfähigkeit, sie über den unmittelbaren Kontext hinaus zu betrachten, in dem sie zu wirken scheinen. Nur wenige versuchen stattdessen, sie als Symptome und Zeichen eines umfassenderen Experiments zu interpretieren, bei dem es um ein neues Paradigma der Regierung von Menschen und Dingen geht, wie es eine seriöse politische Analyse gebieten würde. Bereits in einem vor sieben Jahren erschienenen Buch, das es wert ist, noch einmal aufmerksam gelesen zu werden (Tempêtes microbiennes, Gallimard 2013), hatte Patrick Zylberman den Prozess beschrieben, durch den die Gesundheitssicherheit, die bisher am Rande des politischen Kalküls stand, zu einem wesentlichen Bestandteil der staatlichen und internationalen politischen Strategien wurde. Es geht um nichts Geringeres als die Schaffung einer Art „Gesundheitsterror“ als Instrument zur Steuerung dessen, was als Worst-Case-Szenario definiert wurde. Nach dieser Worst-Case-Logik kündigte die Weltgesundheitsorganisation bereits 2005 an, dass „zwei bis 150 Millionen Todesfälle durch die Vogelgrippe bevorstehen“, was auf eine politische Strategie hindeutet, auf die die Staaten damals noch nicht vorbereitet waren. Zylberman zeigt, dass die vorgeschlagene Strategie aus drei Punkten bestand: 

 1) die Konstruktion eines fiktiven Szenarios auf der Grundlage eines möglichen Risikos, in dem die Daten so präsentiert werden, dass ein Verhalten gefördert wird, das es ermöglicht, eine Extremsituation zu regieren; 2) die Übernahme der Logik des Schlimmsten als Regime politischer Rationalität; 3) die integrale Organisation des Körpers der Bürger in einer Weise, die die Befolgung der Regierungsinstitutionen maximiert und eine Art von superlativem Bürgertum hervorbringt, in dem auferlegte Verpflichtungen als Beweis für Altruismus präsentiert werden und der Bürger nicht länger ein Recht auf Gesundheit hat (Gesundheitssicherheit), sondern gesetzlich zur Gesundheit verpflichtet wird (Biosicherheit).

Was Zylberman 2013 beschrieb, ist nun pünktlich eingetreten. Es ist klar, dass es über die Notsituation im Zusammenhang mit einem bestimmten Virus, der in Zukunft einem anderen weichen kann, hinaus um den Entwurf eines Regierungsparadigmas geht, dessen Wirksamkeit die aller Regierungsformen, die die politische Geschichte des Westens bisher kannte, weit übersteigt. Wenn schon im fortschreitenden Verfall der Ideologien und politischen Überzeugungen die Gründe der Sicherheit es den Bürgern ermöglichten, Einschränkungen der Freiheiten zu akzeptieren, die sie zuvor nicht zu akzeptieren bereit waren, so hat sich die Biosicherheit als fähig erwiesen, die absolute Einstellung aller politischen Aktivitäten und aller sozialen Beziehungen als die maximale Form der Bürgerbeteiligung darzustellen. So war es möglich, das Paradoxon zu beobachten, dass linke Organisationen, die traditionell daran gewöhnt sind, Rechte einzufordern und Verstöße gegen die Verfassung anzuprangern, vorbehaltlos Einschränkungen der Freiheiten akzeptieren, die durch ministerielle Dekrete beschlossen werden, die jeglicher Rechtmäßigkeit entbehren und von denen nicht einmal der Faschismus je zu träumen gewagt hätte, sie durchzusetzen.

Es ist offensichtlich – und dieselben Regierungsbehörden hören nicht auf, uns daran zu erinnern -, dass die so genannte „soziale Distanzierung“ zum Modell der Politik werden wird, die uns erwartet, und dass (wie die Vertreter einer so genannten Task Force, deren Mitglieder sich in einem eklatanten Interessenkonflikt mit der Funktion befinden, die sie ausüben sollen, angekündigt haben) sie diese Distanzierung nutzen werden, um die menschlichen Beziehungen in ihrer Körperlichkeit, die als solche ansteckungsverdächtig geworden sind (d.h. politisch ansteckend), überall durch digitale technische Geräte zu ersetzen. Universitätsvorlesungen werden, wie das MIUR bereits empfohlen hat, ab nächstem Jahr permanent online abgehalten, Menschen werden sich nicht mehr durch einen Blick ins Gesicht erkennen, das von einer Gesundheitsmaske verdeckt sein kann, sondern durch digitale Geräte, die zwangsweise gesammelte biologische Daten erkennen, und jedes „Zusammenkommen“, ob aus politischen Gründen oder einfach nur aus Freundschaft, wird weiterhin verboten sein.

Es geht um eine Gesamtkonzeption des Schicksals der menschlichen Gesellschaft in einer Perspektive, die in vielerlei Hinsicht die apokalyptische Vorstellung vom Ende der Welt von den in die Jahre gekommenen Religionen übernommen zu haben scheint.

Nachdem die Politik von der Wirtschaft abgelöst wurde, muss nun auch diese, um regieren zu können, in das neue Paradigma der Biosicherheit integriert werden, dem alle anderen Forderungen geopfert werden müssen. Es ist legitim zu fragen, ob sich eine solche Gesellschaft noch menschlich nennen kann, oder ob der Verlust von sensiblen Beziehungen, von Gesicht, von Freundschaft, von Liebe wirklich durch eine abstrakte und vermutlich völlig fiktive Gesundheitssicherheit kompensiert werden kann. (Giorgio Agamben, 11. Mai 2020, übersetzt mit deepl.com)

https://www.quodlibet.it/giorgio-agamben-biosicurezza

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