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Gute Gentechnik, böse Gentechnik

Das Bündnis „Wir haben es satt“ ruft auch für den Januar 2024 wieder zum Protest auf:

„SAVE THE DATE! Unter dem Motto “Gutes Essen braucht Zukunft – für eine gentechnikfreie, bäuerliche und umweltverträgliche Landwirtschaft” gehen wir am 20.01.24 in Berlin wieder auf die Straße. Gegen #Gentechnik und #Patente, für #Höfe und #Klima. Seid dabei! #whes24

Wir sehen Gentechnik kritisch, da sie die Abhängigkeit von Bäuer*innen von großen Agrarkonzernen verstärkt. Ebenfalls fordern wir, dass da wo Gentechnik drin ist auch Gentechnik draufsteht, damit Verbraucher*innen freie Wahl haben – das will die EU gerade ändern.“

Einerseits freue ich mich, andererseits ist es mir wirklich unbegreiflich. Ich freue mich, dass die Bedenken bei der Gentechnikregulierung in der Landwirtschaft in Ökokreisen noch vorhanden ist und das Vorsorgeprinzip noch eine Bedeutung hat, denn es ist mir unbegreiflich, wie oftmals die gleichen Leute, die sich gegen Gentechnik auf dem Feld einsetzen für verpflichtende Gentechnik in der Blutbahn eines Jeden stark gemacht haben. Larissa Fusser schrieb dazu jüngst auf Apollo-News treffend:

„Man kann die Bedenken der Grünen zur CRISPR/Cas-Methode auf dieser Grundlage berechtigt finden oder nicht – betrachtet man ihre Argumentation mit Blick auf die Debatte zur Sicherheit der Corona-Impfungen, erscheint sie vor allem als skandalös unstringent, um nicht zu sagen schizophren. Bekanntlich handelt es sich auch bei den mRNA-Impfstoffen um gentechnisch veränderte Produkte, die jedoch nicht in Pflanzen, sondern direkt in den menschlichen Körper eingebracht werden. Dort baut sich die genetischen Produkte, anders als anfangs behauptet wurde, nicht sofort ab. Wissenschaftler konnten nachweisen, dass die durch die mRNA produzierten Spike-Proteine auch noch Monate nach der Impfung im ganzen Körper nachweisbar sind. 

Zudem haben zahlreiche Wissenschaftler Verunreinigungen der Impfstoffe mit DNA-Partikeln festgestellt, bei denen aufgrund der speziellen Wirkweise der Impfung über Lipidnanopartikel die Gefahr besteht, dass diese direkt in den Zellkern gelangen und sich dort möglicherweise in das körpereigene Erbgut integrieren. Dies könnte potentiell gesundheitsschädigende Folgen haben. Amerikanische Krebsspezialisten wiesen unter anderem zuletzt vermehrt auf die – geringe – Gefahr hin, dass durch die Veränderungen des Erbguts Krebs ausgelöst werden könnte (Apollo News berichtete). 

Vor diesem Hintergrund wirkt Lemkes Forderung in Bezug auf die Genschere, „erst die Auswirkungen [zu] bewerten und dann über eine großflächige Anwendung der neuen Methode [zu] entscheiden“ geradezu absurd. Die Grünen treten bis heute als Unterstützer der Corona-Impfung auf. Im April 2022 stimmte ihre Fraktion im Bundestag gemeinsam mit der SPD mehrheitlich für eine allgemeine Impfpflicht. Nur der Widerstand der anderen Parteien ließ den Gesetzesentwurf scheitern. Wäre es nach den Grünen gegangen, hätten sich alle Deutschen ein gentechnisch verändertes Produkt injizieren lassen müssen, das – anders als die Genschere – nicht seit über zehn Jahren entwickelt und eingesetzt wird, sondern innerhalb eines Jahres auf den Markt gebracht wurde. Sicherheitsbedenken aufgrund der neuen Methodik hatten die Grünen hier nicht.“

Alle, die denken, das könne man doch nicht vergleichen, möchte ich damit gerne bestätigen. Auch ich sehe das so. Ich halte es nämlich für weniger kritisch, gentechnisch veränderte Organismen über die Nahrung aufzunehmen, als sich selbst zu einem machen zu lassen. Solange der Körper nach einem eingebrachten Bauplan Spike-Proteine produziert, handelt es sich bei diesem Körper um einen GVO – um einen gentechnisch veränderten Organismus. Hört der Körper dann wieder auf damit, ist er kein GVO mehr – es sei denn, ein Teil der eingebrachten Informationen wurde in die DNA eingebaut, was wir jetzt noch nicht mit Sicherheit wissen. Aber vom Grundsatz ist es so einfach und es wäre schön, wenn dies nun endlich einmal als Tatsache und weitere Diskussionsgrundlage akzeptiert werden könnte und die Wut darüber nicht auf diejenigen gerichtet würde, die dies thematisieren, sondern auf die, die es verheimlicht und Millionen Menschen in die Spritze genudged und genötigt haben. 

Ich habe nicht den Eindruck, dass dies in den letzten Jahren gesehen wurde. Im Jahr 2021 schrieb ich die deutschen Ernährungsräte an und wies exakt auf dieses Spannungsverhältnis hin. Hier ein Ausschnitt aus der damaligen E-Mail:

  • Wenn rote Gentechnik in einem derartigen Ausmaß mitten in einer laufenden Studienphase so breite Akzeptanz findet ohne jedes Vorsorgeprinzip, ohne Technikfolgenabschätzung, ohne echte Pharmakovigilanz, wie es sie gerade in einer noch bis 2023 andauernden Freilandstudie geben müsste – was bedeutet das künftig für die Gentechnik auf dem Feld? Diese dürfte, zumindest was die menschliche Gesundheit betrifft, weitaus weniger bedenklich sein. Ich habe das mal in diesem – zugegeben provokanten – Text geschrieben: https://indikativ.jetzt/corona-impfung-glyphosat-fuer-das-immunsystem/

Die positiven Reaktionen waren überschaubar, die negativen zum Glück auch, was ja in dem Kontext nicht immer so war. Eher wollte man sich mit diesem Thema nicht abgeben. Die PR-Kampagnen schienen vollen Erfolg gehabt und den Fokus massiv verengt zu haben. Aber warum dauert das bis heute an? Warum ist trotz der neuesten Erkenntnisse zur massiven Verunreinigung der sog. Impfstoffe mit DNA noch immer Schweigen im Walde? 

Am 17. Juli 2023 gab es einen Vortrag von Dr. Martha Mertens  im Münchner Zukunftssalon. Dr. Martha Mertens ist Biologin und langjährige Sprecherin des Arbeitskreises „Bio- und Gentechnik“ des BUND und des BUND Naturschutz Bayern sowie stell-vertretende Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirats des BUND. Sie referierte zu einem aktuellen Thema. Die EU-Kommission hat eine Gesetzesnovelle vorgeschlagen, die v.a. den Einsatz der „neuen Gentechnik“ erleichtert. Für einen Großteil dieser Pflanzen soll gelten: kein Zulassungsverfahren wie bisher, keine Prüfung möglicher Risiken für Mensch und Natur, keine Kennzeichnung der Produkte, keine Rückverfolgbarkeit und Haftung – das Vorsorgeprinzip und das Verursacherprinzip werden für diese Pflanzen außer Kraft gesetzt.

Ich hatte am Ende Gelegenheit zu Wort zu kommen und habe dies für ein Plädoyer für das Vorsorgeprinzip genutzt. Ich habe bereits 2020 prognostiziert, dass es auch diesem Anliegen massiven Schaden zufügen könnte, wenn die sog. Impfung, die eigentlich eine Transfektion ist, so einfach und so breit akzeptiert würde und wir dafür unsere demokratisch legitimierten Verfahren und das Vorsorgeprinzip schleifen. Das wäre auch nie passiert, wenn man dieses Produkt nicht als „Impfung“ verkauft und so den guten Ruf von Impfungen missbraucht hätte. Leider ist in der Folge dann genau das passiert. Der Schaden, der eingetreten ist, ist derzeit noch nicht einmal ansatzweise zu erfassen, aber die sichtbaren Schäden sind gigantisch. Wenn man sich anschaut, wie gewaltig die Machtstrukturen sind, gegen die wir antreten, bräuchte es einen gesamtgesellschaftlichen Schulterschluss zur Durchsetzung des Vorsorgeprinzips, um derartige Bestrebungen in die Schranken zu weisen. Bis heute verstehe ich nicht den Widerstand gerade aus der Ökobewegung, wenn es zur Kritik an der sog. Impfung kommt. Das war auch hier wieder zu verspüren. Es war nicht gewünscht. Aber es ist meine feste Überzeugung, dass wir nur dann eine Chance haben, wenn wir die großen Zusammenhänge erkennen und entsprechend gemeinsam (!) handeln. Es geht um Macht.

Es ist kaum zu verstehen, warum das bei der Gentechnik auf dem Feld erkannt wird, aber nicht bei der sog. Impfung. Erst kürzlich verlas die ETH-Agrarökologin Angelika Hilbeck an einer Pressekonferenz des europäischen Bio-Dachverbands einen Protestbrief, den mehr als 70 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz und anderen Ländern unterzeichnet haben. Sie kritisieren, dass weder der Nutzen der Gentechnologien erwiesen noch deren Risiken ausreichend erforscht seien.

„Das ist viel zu komplex. Solche Eigenschaften werden von fein abgestimmten Netzwerken von Hunderten von Genen gesteuert, die man kaum kennt.“

Und auch die Grünen argumentierten noch 2020, dass auch neue Gentechnik Gentechnik bleibe und Grüne sie nicht essen wollen. Ab 2021 stellten sich die Grünen dann jedoch als die eifrigsten Unterstützer einer möglichst allgemeinen Impfpflicht heraus, die jeden Menschen zu einem höchst bedenklichen Eingriff gezwungen hätte. Weite Teil der Gruppierungen aus dem eher links-grünen Bereich standen hinter dieser Forderung und auch große Kampagnenorganisationen traten mit Vehemenz für eine Impfpflicht ein – auch Campact, die nun aber den Aufruf von „Wir haben es satt“ unterstützen oder auch Organisationen die nun eine E-Mail-Aktion gegen die neue Gentechnik bewarben.

Technikfolgenabschätzung und Vorsorgeprinzip waren ab 2020 keine Themen mehr. Menschen, die auf mögliche Gefahren hinwiesen wurden aus der Gesellschaft ausgegrenzt, diffamiert, entmenschlicht und verloren zum Teil ihre Existenz. Es war eine völlig verrückte und enthemmte Zeit. Mittlerweile ist das Thema sogar im medialen Mainstream angekommen. Es böte sich die Möglichkeit, dies zum Anlass zu nehmen und eine Neubewertung vorzunehmen.

Für das Jahr 2024 wünsche ich mir, dass wir die gesellschaftliche Spaltung, die mit der Coronapolitik ungeahnte Auswüchse angenommen hat, überwinden können und an einem Strang ziehen. Denn es sind ungeheure Machtstrukturen, mit denen wir es als Bürger aufnehmen müssen. Diese Machtstrukturen haben größtes Interesse an der Spaltung der Gesellschaft. Es ist für sie ein Herrschaftsinstrument. Wir sollten also alles daran setzen, uns in diesen Sachfragen nicht spalten zu lassen und zumindest eine offene Debatte zu ermöglichen.

Bereits am 22.12.23 gibt es um 18 Uhr auf dem Odeonsplatz in München eine Gelegenheit dazu, vor Weihnachten noch ein Zeichen der Versöhnung zu setzen – an dem Platz, an dem ein Bündnis, das sich MucSolidarisch nannte, noch vor 2 Jahren gegen Ungeimpfte demonstrierte. Ihr martialisches Logo war eine in die Luft gereckte Faust mit einer Spritze. Ihr Ton war nicht solidarisch. Er war brutal und unversöhnlich. 

Ich habe mit dem in den Posts erwähnten „München muss handeln“ im Jahr 2019 ein mit rund 500 Unternehmen und Organisationen sehr großes Bündnis in München initiiert und maßgeblich geprägt. Dieses Bündnis endete just an jenem 22.12.21. Mit dabei waren sehr viele Mitstreiter aus den letzten 10 Jahren. Ich weiß, dass diese Menschen im Grund nur das Beste wollen. Sie wurden mit der vermeintlichen Solidarität gekapert. Ich hoffe, dass die aktuellen Entwicklungen zu einem Umdenken führen. Denn die Herausforderungen, die uns bevorstehen, werden immer größer.

Ich vermisse die Mitstreiter aus meiner aktiven Zeit gegen die sog. Freihandelsabkommen wie TTIP, CETA etcetera. Wo ist denn Mehr Demokratie e.V. wenn es um den Pandemievertrag und die IHR-Änderung geht gegen die die sog. Freihandelsabkommen lediglich laue Lüftchen waren?

Ich verstehe nicht, warum die alten Friedensbewegung angesichts des Taumels in einen möglichen Weltkrieg noch immer lieber mit ein paar hundert Menschen demonstrieren will, statt sich der großen neuen Friedensbewegung anzuschließen, die ein Vielfaches auf die Straße bringt, was jedoch immer noch nicht ausreicht. Nur mit vereinten Kräften könnten wir ein Zeichen setzen, das an die großen Friedensdemos anschließt und den Mächtigen zeigt, dass sie so nicht weiter machen können.

Es ist der lagerübergreifende Protest, den sie scheuen und genau durch diese Scheu stehen sie im Lager der Mächtigen und Oligarchen, wo sie eigentlich nicht hingehören und von wo aus sie genau das stark machen, was sie eigentlich gerne verhindern würden. 

Die Organisation der gegen die gewaltigen Machtblöcke benötigten Gegenmacht gelingt jedoch nur gemeinsam. Ich wünsche mir daher, dass die Bürgerrechtsbewegung weiter offen bleibt, zwar die Aufarbeitung vehement fordert, aber gleichzeitig nicht verhärtet und ständig offen ein Angebot für eine Aussöhnung unterbreitet. Und ich wünsche mir von der anderen Seite, dass sie diese Angebote wahrnimmt und zumindest die Gespräche wieder aufnimmt, um zu einem Grundkonsens zu finden. Zum kleinsten gemeinsamen Nenner zur Überwindung der Spaltung.