Zum Inhalt springen
Startseite » Reisebericht: Urlaub mit dem E-Auto

Reisebericht: Urlaub mit dem E-Auto

Wir waren mit dem Elektroauto in Italien Campen am Meer. Nach dem Angstfreiheitstraining der letzten 3 Jahre habe ich es trotz all der diesbezüglich verbreiteten Panik sogar gewagt, eine Dachbox und einen Radlträger draufzuschnallen.😱

Der größte Stress waren die 29 Grad nachts im Zelt, ok, dicht gefolgt von der Tankpause. Wir haben nur eine Tankpause gebraucht und dafür eine Schnellladesäule angesteuert. Es ist wirklich eine große Herausforderung, innerhalb der 15 Minuten Ladedauer zu essen, auf’s Klo zu gehen und sich die Beine zu vertreten. Wir haben es nicht geschafft und länger gebraucht als das Auto. Leider waren wir die Einzigen an der Ladesäule. So gab es keine Möglichkeit für einen Erfahrungsaustausch, dafür aber freie Auswahl an allen Ladesäulen entlang der Strecke. Austausch gab es erst an der staureichen Rückfahrt, wo wir auf eine Teslafamilie stießen, die mit Wohnwagen unterwegs war. Die Reichweite von knapp 200km wäre da aber selbst mir zu gering.

Ein schöner Bonus: Das Laden auf dem Campingplatz war kostenlos und ebenfalls unstressig. Ich habe übrigens mal ausgerechnet, wie viel ich für die ersten 10.000km mit dem Auto im Schnitt pro 100km gezahlt habe: € 1,45. Zugegeben: Das ist zwar unschlagbar günstig, aber zum Ausgleich sind E-Autos neben weiteren Vergünstigungen von der KfZ-Steuer befreit.😉

Will augenzwinkernd sagen: Ja, es ist ein anderes Fahren und nicht für alle mag es geeignet sein und ja: Ökologisch ist ein E-Auto wie jedes andere Auto ein Desaster und natürlich hat das alles nichts mit Klimaschutz zu tun und manche sind in der Anschaffung noch teuer usw.

Für wen es aber passt dank eigener kostengünstiger und umweltfreundlicherer Lademöglichkeiten, kann es wirklich eine Überlegung sein. Es dürfte auch regional unterschiedlich sein, was den Ausbau der lokalen Ladeinfrastruktur anbelangt und der weitere Ausbau dürfte eine gewaltige Herausforderung werden, wenn mehr Menschen auf Elektromobilität umsteigen. Grundsätzlich sind aber auch längere Reisen aktuell bereits gut zu bewerkstelligen. Wenn die Ladeinfrastruktur mit zunehmendem Bedarf ausgebaut wird, bleibt es auch so.

Von pauschalen Unkenrufen sollte man sich nicht abschrecken lassen, sondern nüchtern abwägen, ob es individuell nicht vielleicht sogar die bessere Alternative ist, wenn man auf ein Auto angewiesen ist.