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Widerspruch gegen die Medienkrise

Und wieder trudelt ein Festsetzungsbescheid des öffentlich-rchtlichen Rundfunks herein, dem es zu widersprechen gilt, wie dies zigtausende andere bereits mit Hilfe von www.leuchtturmard.de zu. Vielleicht ist das ja auch eine Anregung für andere. Die medienkrise ist der Kern aller Krisen. Keine der aktuellen Krisen wäre in der Intensität möglich mit einer funktionerenden 4. Gewalt. Die Widersprüche sind eine gute Gelegenheit, Progammbeschwerde auf andere Art und Weise los zu werden. Begründungen liefer der ÖRR ja täglich. Im Folgenden Schreiben habe ich 2 aktuelle verarbeitet. So ganz ernst kann man dabei nicht immer bleiben und ich würde es ja gerne mit noch mehr Humor nehmen, wenn das alles nicht so gefährlich wäre und ich nicht auch noch fdafür bezahlen müsste.

Sehr geehrte Damen und Herren,

der öffentliche Rundfunk versäumt es seit Jahrzehnten die drei wichtigen Säulen seiner gesetzlichen Verpflichtung wahrzunehmen: Pluralismus, Ausgewogenheit, Staatsferne.

Hiermit erhebe ich Beschwerde gegen die desinformative Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten in Deutschland wegen ihres kompletten Versagens bei der Kontrolle der staatlichen Gewalt, wegen fehlender wahrhaftiger wie unvollständiger Unterrichtung der Öffentlichkeit, und wegen massiv zerstörerisch wirkender Tendenzen, die die freiheitlich demokratische Grundordnung untergraben, sowie wegen praktizierter Zensur.

Dieser Widerspruchsbegründung lege ich insbesondere zwei aktuelle Sachverhalte zu Grunde:

  1. Lauterbach-Propaganda

Karl Lauterbach durfte schon bei Anne Will seine gesundheitsschädliche Propaganda einer „nebenwirkungsfreien“ sog. Impfung verbreiten und hat damit mit Unterstützung des ÖRR über unzählige Menschen sehr viel Leid gebracht. Trotz massiver Kritik und den immer sichtbarer werdenden Schäden unterstützt der ÖRR offensichtlich auch die aktuelle Propaganda. Der Journalist Norbert Häring schreibt dazu auf seinem Blog:

„Gesundheitsminister Lauterbach hat am 28. Juli seinen Aktionsplan für weniger Hitzetote vorgestellt. Er will deren Anzahl halbieren. Das dürfte ohne weiteres gelingen, denn seit einigen Tagen und auf absehbare Zeit, ist es mitten im Hochsommer ziemlich kalt in Deutschland. Interessant ist vor allem, was er zur Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sagte.

Es gibt ja Kritiker, die sagen, dass es mit der Staatsferne von ARD und ZDF nicht allzu weit her ist. Diesen Kritikern, zu denen ich mich zähle, goss der Minister mit der berüchtigt schlechten Sprechimpulskontrolle jede Menge Wasser auf die Mühlen, indem er den beitragsfinanzierten Rundfunk zu einer Art externen Pressestelle der Regierung erklärte. In einer Agenturmeldung, die u.a. auch tagessschau.de verbreitete, heißt es:

„Lauterbach verwies darauf, dass seit dem letzten Treffen bereits die Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verstärkt worden sei. „Der Hitzeschutz ist jetzt viel stärker integriert in das Nachrichtengeschehen“, sagte der Minister.“

Wenn es bei Hitzeschutz nur darum ginge, als Teil des Wetterberichts nötigenfalls eine Hitzewarnung auszugeben, wäre dagegen ja nichts einzuwenden. Wir haben aber gesehen, dass diese „Integration in das Nachrichtengeschehen“ bedeutet, dass die Tagesschau selbst bei moderaten Temperaturen viele Tage lang voll ist von langen Hitzeberichten und den Gefahren der Hitze, notfalls aus dem Death Valley in Kalifornien oder anderen Teilen der Welt. Die Zusammenarbeit bedeutet, dass wir bei angenehmen 27 Grad in der Tagesschau erfahren dürfen, dass Karl Lauterbach (per Twitter aus dem heißen Italien, wo er gern seinen Sommerurlaub verbringt) empfiehlt, die – ohnehin meist offenen – Kirchen als Kälteschutzräume zu öffnen.“

Aufgabe des ÖRR wäre es, das Regierungshandeln und die Kommunikation der Regierung kritisch zu hinterfragen und nicht als deren Lautsprecher zu dienen.

  1. Die “unabhängige” Penny-Einkäuferin

Der Lebensmitteldiscounter wollte die wahren Preise sichtbar machen und verteuerte 9 Produkte für 1 Woche drastisch. Vielleicht wollte er auch nur Greenwashing betreiben und eine große PR-Nummer lancieren, jedenfalls hat Penny dafür 9 Produkte für 1 Woche massiv verteuert und möchte den daraus gewonnenen Mehrumsatz spenden, was kein großes finanzielles Risiko sein dürfte, da die übliche Penny-Kundschaft nicht einfach mir nichts dir nichts das Doppelte für Produkte ausgibt, die nebenan im Regal billiger zu haben sind. Es dürften schließlich nicht allzu viele Kunden ein ÖRR-Gehalt beziehen.

Doch halt. Zufälligerweise konnte 1 Kund*in identifiziert werden, die diese Aktion sehr sinnvoll fand. Doof war dann nur, dass sie sich als ÖRR-Mitarbeiterin herausstellte – was eigentlich klar hätte sein müssen – hoher Preis, hohes Gehalt, hohe Zustimmung knickknack. Leider konnte der zuständige Propagandafachmann aufgrund „Geräuschkulisse“ die zufällig einkaufende Kundin nicht als ÖRR-Mitarbeiterin identifizieren. Das gelang erst dem entrüsteten Publikum, das sich – weil so offensichtlich – nach gar nicht mal so pennybler Prüfung veräppelt vorkam, was Stefan Brandenburg, Journalist und Chefredakteur Aktuelles im WDR zum Anlass nahm, die Intelligenz des Zwangsgebühren zahlenden Publikums in einem Twitter-Thread weiter zu beleidigen:

„Zu dieser #BILD-Story: Glaubt ernsthaft jemand, gestern hätte kein Penny-Kunde die „Wahre Preise“ Aktion gut gefunden, so dass wir eine Mitarbeiterin als Schauspielerin hätten einsetzen müssen? Passiert ist ein saublöder Fehler. Die Kollegin ist zufällig nach ihrer Frühschicht in der Umfrage angesprochen worden. Sie hat dem Reporter, der sie nicht kannte, sinngemäß gesagt: „ich komme gerade vom WDR-Radio“. Der hat das in der Situation im Supermarkt mit vielen Nebengeräuschen falsch verstanden als „ich habe es im WDR Radio mitgekriegt“.

So banal, so ärgerlich und peinlich für uns. Hannah Mertens, die junge Radiokollegin, die hier von BILD völlig zu Unrecht als angebliche Tagesschau-Moderatorin (die sie nicht ist) mit Betrugsabsicht an den Pranger gestellt wird, hat diesen Fehler absolut nicht zu verantworten. Hätte der Reporter verstanden, dass er eine Kollegin vor sich hat, hätte er ihre kurze und spontane Reaktion niemals in den Beitrag aufgenommen. Ich bitte darum, das zu respektieren. Fehler passieren, zumal unter Zeitdruck in der aktuellen Berichterstattung. Übrigens: im Tagesthemen-Kommentar hieß es gestern, die Penny-Aktion sei „nicht viel mehr als eine leicht durchschaubare PR-Aktion“. Das an die Adresse derer, die überall Ideologie wittern. Wir haben über „Wahre Preise“ ausgewogen kritisch und distanziert berichtet. Das Versehen tut uns leid.“

Ich gebe zu, dass es derartige, tägliche Beispiele sind, die mich im Hinblick auf den Rundfunkbeitrag etwas obstinat werden ließen. Schon allein die Frage, wie es die Werbeaktion eines Konzerns in die Hauptnachrichten schaffen kann, lässt mich innerlich den Rundfunkbeitrag schon um 50% kürzen. Es handelt sich schließlich nicht um einen international als Gesundheitsexperte hoch angesehenen Philanthropen.

tl;dr

Ich hab so a bisserl die Lust am ÖRR verloren, den ich einstmals sehr schätzte. Insbesondere fallen die Nachrichtensendungen im Wesentlichen durch schlecht sitzende Propaganda auf. Das ist mir keine 18,36 Euro wert, die zum Teil an völlig überbezahltes Personal und unappetitlich hohe Ruhestandsbezüge fließen, wobei ich hoffe, dass ein Großteil des Personals mehrfach geimpft und geschützt ein langes Leben genießt. Aber bitte halt nicht von meinem Geld. Und auch nicht als Aufstocker mit Regierungsgeldern im Moderatorenminijob. Ich denke, für 2-3 Euro im Monat sollten ausgewogene Nachrichtenformate möglich sein. Das wäre ich bereit zu zahlen unter der Voraussetzung, dass der ganze Laden ordentlich durchdemokratisiert wird und Programmbeschwerden auch unmittelbare Konsequenzen haben können. Das sollte für dieses Mal reichen. Denken Sie bitte drüber nach.

Ich freue mich ddieses Mal über eine individuelle Antwort statt der üblichen vorgefertigten.

Vielen Dank und viele Grüße

Jürgen Müller

P.S.: Bitte das mit den Zwangsgebühren nicht der Dunja Hayalis sagen, weil dich mich doch sonst auf Twitter blockt.