Der Journalist Paul Schreyer vom Multipolar-Magazin hatte die Protokolle des RKI-Krisenstabs herausgeklagt und zunächst im März 2024 aus einer sehr stark geschwärzten Version bereits herausdestillieren können, dass auf Zuruf eines damals noch Unbekannten „hochskaliert“ werden solle. Es war klar, dass die nur in überschaubarem Maße vorhandene Belastung des Gesundheitssystems die folgenden massiven Grundrechtseinschränkungen nicht rechtfertigen konnten und es „überhaupt keine Pandemie im Sinne eines ungewöhnlich hohen Krankheits- oder Todesgeschehens“ gab.
Im Mai 2024 wurden weitere Entschwärzungen vorgenommen und herausgegeben. Die Klage auf die komplette Entschwärzung läuft noch. Eine Entscheidung soll kurz bevorstehen. Ende Juli 2024 wurden der Journalistin Aya Velasquez sämtliche Protokolle auch für noch nicht eingeklagte Zeiträume über einen Whistleblower (m/w) zugespielt. Zudem war umfangreiches Material in Zusatzdateien vorhanden, die über eine Klage nicht zugänglich geworden wären, weil niemand die Existenz dieser Daten – unter anderem E-Mails – kannte. Aya Velazquez hatte bereits Protokolle des Corona-Expertenrats der Bundesregierung veröffentlicht, die der Arzt Christian Haffner herausgeklagt hatte. Diese erfuhren jedoch längst nicht so viel Aufmerksamkeit wie die Protokolle des RKI-Krisenstabs. Dies änderte sich nun mit dem Leak.
Der Journalist und Wildnispädagoge Bastian Barucker hatte eine Presskonferenz im Berliner Sprechsaal organisiert, an der er sowie Aya Velazquez und der pensionierte Professor für Öffentliche Finanzen Stefan Homburg die übergebenen Daten der Öffentlichkeit präsentierten.
Ich hatte bei der Pressekonferenz spontan dazu zwei Empfindungen. Erstens: Das RKILeak ist der größte Sprengsatz der bundesrepublikanischen Geschichte – wenn er entsprechend platziert und gezündet wird – sprich: Das müsste in die Leitmedien. Dazu habe ich eine ganz klare und seit Jahren stets wiederholte Meinung. Wir haben es mit einer gigantischen Medienkrise zu tun, ohne die wir nicht eine der aktuellen Krisen (in dieser Intensität) hätten. Das wird sich nicht offen und transparent in den Leitmedien abspielen, weil auch sie mitgemacht haben und von Alena Buyx deshalb eindringlich vor einer Aufarbeitung gewarnt wurden. Deshalb möchte ich auch die Arbeit von Bastian Barucker hervorheben, der mit seiner stets ruhigen, akribischen und sachlichen Herangehensweise auch dieses Mal einen Grundstein für den Aufarbeitungsmarathon der kommenden Jahrzehnte gelegt hat, indem er damit begonnen hat, die Protokolle sämtlicher Krisenstäbe übersichtlich auf der Seite www.corona-protokolle.net darzustellen und zur Auswertung anzubieten.
Meine zweite Reaktion war jedoch: Wo ist Paul Schreyer? Nun kommen wir zu dem Punkt, warum ich diesen Text schreibe. Er ist eine Reaktion auf das, was mir daraufhin entgegenschlug, zunächst intern in Gruppen auf X und Telegram, aber dann auch öffentlich durch eine unsachliche Kritik von Aya Velázquez. Weil dies nicht nur mir so erging, sondern auch anderen aus der Bürgerrechtsbewegung wie Henning Rosenbusch oder Friedemann Däblitz und es aktuelle Ereignisse gibt, an denen dies immer wieder aufflammt, habe ich mich entschieden, doch noch etwas dazu zu schreiben.
Harald von Rosbach fasste ähnliche Gedanken auf X wie folgt zusammen:
“Es bildet sich gerade eine Art selbsternannter„Aufklärungs-/Oppositionselite“, die sich die Autorität beimisst zu bestimmen wer kontraproduktiv, Agent des Verfassungsschutzes oder kontrollierte Opposition ist & die damit mehr spaltet als die von ihr derartig Verdächtigten.”
Ich habe einen ähnlichen Eindruck und halte dies für einen Fehler. Wer sich nicht augenblicklich über die nächsten Wochen in die RKIFiles vertieft, hat in dieser Argumentation kaum eine Daseinsberechtigung. Auch ich musste mir mehrfach anhören, ich solle nun endlich loslegen und einfach mal machen. Das ist das, was man jetzt tun müsse. Was ist denn das bitteschön für ein Ansinnen? Das hört sich, etwas überspitzt ausgedrückt an wie: „Lass Dich endlich impfen. Das ist dass, was wir jetzt alle tun müssen.“ Wenn man diesen Vergleich zulässt, mag man verstehen, warum ich von einer derartigen Überhöhung nichts halte. Mir geht es dabei vor allem um die Kommunikation und den Umgang miteinander. Ich schicke den Kern meiner Kritik vorweg, um danach auf die Reaktion einzugehen. Das ist schon allein mangels Zeit kein akribischer Artikel, sondern ein heruntergeschriebener Zustand meines noch nicht vollständig sortierten Denkens. Ich möchte damit nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Ich werde dies vielleicht nicht einmal posten, halte es aber für wichtig, um für mich diese Erinnerung zu konservieren und meine Gedanken zu sortieren.
Einer meiner ersten Tweets nach der Veröffentlichung des RKILeaks war:
“Vielleicht ist ja der größte impact der #RKIFiles, eine weitere Spaltung zu bewirken und das wäre ja auch nicht nichts.“
Das ist das, was ich wahrnehme. Es gibt Kritiker, die weiter das machen, was sie immer machen: Fragen stellen, nachdenken, überlegen, was man machen kann. Und dann gibt es ehemalige Kritiker, die sich nun wünschen, dass alles unkritisch zugeht und man das fressen soll, was einem vorgeworfen wird. Das mache ich natürlich nicht mit. Aufklärung heißt hinterfragen. Meinungsfreiheit und gesunde Debattenräume sind das Lebenselixier der Demokratie. Jedoch musste ich erleben, dass mir auch von Weggefährten vorgehalten wurde, ich solle damit aufhören und jetzt gefälligst die RKIFiles lesen. Was ich sage, sei Bullshit, Schwachsinn uvm. Was hatte ich getan?
Ich hatte die Kommunikation kritisiert. Ich habe nicht verstanden, warum man jemanden wie Paul Schreyer nicht mit eingebunden hatte. Er hat die RKI-Protokolle freigeklagt und viel Zeit, sich sehr lange und ausführlich damit zu beschäftigen (was hinreichend kritisiert wurde). Er hat viel zu den Pandemieplanspielen geschrieben und referiert und hatte mit genau dieser Perspektive wohl den Blick für das Wesentliche, als er am 18. März 2024 den ersten multipolar-Artikel zu den RKI-Protokollen wie folgt betitelte: „Es soll hochskaliert werden“
Damit war der Fokus gesetzt. Es gab keinen Grund, der in der wahrnehmbaren Realität sichtbar gewesen wäre, um all das zu veranstalten, was folgte und was folgte, waren die größten Grundrechtseinschränkungen in der Geschichte der BRD. Dies alles war politisch und medial, nicht gesundheitlich bedingt. Es wurde auf Kommando hochskaliert. In einem offenen Brief schrieben am 2. August 2024 auf TichysEinblick zahlreiche bekannte kritische Stimmen und Wissenschaftler gleich einleitend den folgenden prägnanten Satz
„Es gab nicht nur keine „Pandemie der Ungeimpften“, sondern es gab überhaupt keine Pandemie im Sinne eines ungewöhnlich hohen Krankheits- oder Todesgeschehens.“
Ich habe bemängelt dass wir uns von diesem Fokus mit der Pressekonferenz zum RKILeak verabschiedet haben und dies ist unbestreitbar passiert. Es wird über Details gesprochen, ob denn nun Masken wirksam sind oder nicht und was dazu intern im RKI diskutiert wurde. Das alles ist enorm wichtig im Hinblick auf die historische Wahrheit in einer Zeit, in der die Täter bereits mit der Geschichtsklitterung begonnen haben und dazu – im Gegensatz zu uns – auf den gesamten Propagandaapparat zurückgreifen können. Es ist auch enorm wichtig für Prozesse. Das alles habe ich immer wieder wiederholt. Gleichwohl habe ich mir erlaubt, Fragen zu stellen und Kritik zu üben und diese war nicht so fern liegend, wie sich schon in den kommenden Tagen herausgestellt hatte.
Aus meiner Sicht hätte es durch die Einbeziehung von Paul Schreyer auch verhindert werden können, dass zunächst einmal eine unglaubliche Kakophonie und auch Spaltung einsetzte, die sich insbesondere an der Person Aya Velázquez entzündete. Es wäre ein aus meiner Sicht integrer Journalist mit am Tisch gesessen. Das hätte schon mal einigen Wind aus den Segeln genommen (dazu unten mehr).
Schließlich fand ich den Zeitpunkt nicht optimal. Meine Sicht war, dass es sinnvoll hätte sein können, die Gerichtsentscheidung im Verfahren, das Paul Schreyer auf die Herausgabe von vollständig entschwärzen Protokolle für einen Teil des Zeitraums des RKILeaks führte, abzuwarten. Dies aus mehreren Gründen. Die Entscheidung ist wichtig in Zeiten, in denen sich ein Staat intransparent zeigt, während er von seinen Bürgern die volle Tansparenz fordert und dies in Gesetze gießt. Es müsste genau anders herum sein. Des Weiteren hätte es spannend sein können, zu sehen, ob sich die freigeklagten Protokolle mit dem decken, was im Leak bereits vorlag, falls dem BMG nicht bekannt gewesen sein sollte, dass die Daten herausgegeben wurden. Das hätte ein weiterer und weniger leicht abschwächbarer Skandal sein können, der es in sich gehabt hätte. Man hätte die Zeit nutzen können, um abzugleichen und dann ggf. auch erst nach den Sommerferien herauszukommen und gegebenenfalls in eine weitere Pandemievorbereitung hineinzugrätschen. Das waren im Wesentlichen die Punkte. Ich habe im wesentlichen die strategische Kommunikation bemängelt. Das sollte man äußern dürfen, es scheint jedoch nicht so zu sein.
Der Anlass für diesen Text ist jedoch nicht die oben beschriebene Reaktion hierauf, sondern Aya Velázquez Reaktion auf einen eigentlich sehr banalen Tweet. Ich greife es deshalb auf, weil ich es symptomatisch finde für den Zustand unserer Gesellschaft. Ich verstehe, dass Tweets nur Gedankenfetzen sind und niemand die gesammelten Tweets von anderen im Kopf hat oder überhaupt nur kennt. Die erfolgte Reaktion empfinde ich jedoch als unangemessen, weil sie mir – ohne jede Nachfrage – Denken und Handeln unterstellt, die ich nicht geäußert habe. Ich verstehe auch eine gewisse Gereiztheit angeschts persönlicher Angriffe, die jedoch nicht von mir kamen. Im Gegenteil habe ich Aya Verlázquez, mit der auch ich meiner Problem habe, mehrfach gegen diese unterirdischen Angriffe verteidigt.
Der Stein für die Kritik gegen mich war folgender Post vom 31. Juli 2024:
“Ich habe in einer größeren Runde gefragt, wer von den #RKIFiles etwas mitbekommen hat. Um es mit Rezo zu sagen: niiiieeeeeemand. Historisch und auch für Prozesse ist das alles ungemein wichtig und es tut sich ja auch ein wenig.
Aber: Es ist nicht auszuschließen, dass sich das hier tot läuft und/oder ihnen gar dazu dient, ihre Agenda voranzutreiben.“
Ich finde, mal abgesehen von den Verantwortlichen für das alles hier, sollte man versuchen, anderen nicht die übelsten Motive zu unterstellen. Wir haben es doch erlebt, wie oft nun schon das Kartenhaus eingestürzt ist, gerne gepostet mit sprachlichen oder bildlichen Bömbchen und Ausrufezeichen und es geht jetzt Schlag auf Schlag, weil die alternativen Medien berichten. Prof. Michael Meyen hat mich immer wieder geerdet, indem er betonte, dass es ziemlich gleichgültig sei, welche Reichweite wir auf X haben. Wenn es nicht in der Tagesschau zu sehen ist, findet es für die Mächtigen nicht statt und damit auch für den Rest der Bevölkerung nicht, denn das ist die Logik: Man geht davon aus, dass fast alle wissen, was in der Tagesschau läuft. Das ist das, worüber es zu reden gilt, weil das die abgebildete Realität ist.
Und selbst wenn im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einmal eine mutige Journalistin einen kritischen Bericht durchbringen sollte, heißt das noch lange nicht, dass das irgendjemand mitbekommt, wenn er nicht dauernd wiederholt wird und daher unter der Wahrnehmungsschwelle bleibt. Karl Lauterbach konnte so vor 2 Jahren im ÖRR schwere Nebenwirkungen nach der Transfektion (im Volksmund auch „Impfung“ genannt) im fünfstelligen Bereich zugeben, ohne dass dies irgendetwas änderte.
Es ist also nach den Erfahrungen der letzten Jahre eine nüchterne Analyse und es ist eine Anregung, darüber nachzudenken, wie wir das ändern können. Ich versuche dies ständig. Ich versuche, immer wieder neue Wege zu gehen, aber mittlerweile bin auch ich etwas ratlos. Die Dauer, bis das alles durchsickert, können wir uns nicht leisten. Alle Instrumente für totalitäre Maßnahmen sind bereits installiert und sie verschärfen und verfeinern weiter auf nationaler Ebene, EU-Ebene und international bei WHO und UN. Und wir sollen uns jetzt vielleicht wieder monatelang alle in irgendwelche Dokumente vertiefen und empörende Bildchen und Zitate daraus wirkungslos hin- und herschicken? Sollen wir vor X sitzen wie vor der Glotze und denken, dadurch würde irgend etwas passieren? Darf man nicht auch einmal überlegen, ob dies nicht in deren Agenda spielt – gewollt oder ungewollt und eine Gelegenheit genutzt wird. Ok, in Wirklichkeit war es noch schlimmer. Seit Tagen geht es nahezu ausschließlich um “Frauenboxen”.
Man sollte sich immer selbst hinterfragen, wie man zu seinen Entschlüssen und Handlungen kommt. NIEMAND ist davor gefeit, “selbstbestimmt” die Pläne anderer zu erfüllen. Aus einer Dokumentation über die RAF und Celler Loch habe ich den folgenden Satz aus einem Gespräch mit Bommi Baumann über seine Rolle gepostet, weil er mich elektrisiert hat:
“Man ist Akteur und man denkt, man hat selber gehandelt. War alles unsere Idee…Aber in einer übergroßen Strategie sind wir nur Marionetten gewesen. Ganz sicher.”
Wenn da irgendetwas nicht ganz sauber, geplant oder ausgenutzt würde, könnten wir das nicht mehr einfangen. Sollte man nicht solche Dinge und auch sich selbst hinterfragen? Offensichtlich ist das – bei allem Verständnis für eine unglaublich belastende Situation – nicht der Fall. Das war die Reaktion, deren Aussagen ich nummerieren werde, um sie danach zu kommentieren:
„Zu meinen, dass Verbrecher sich selbst anklagen, ist wie Warten auf den Weihnachtsmann (1). Damit werden falsche Erwartungen aufgestellt (2). Es geht um die historische Wahrheit. Und die historische Wahrheit im Hinblick auf das RKI kann nun von Historikern und Journalisten endlich korrekt aufgearbeitet werden. Verstehe daher sich selbst zwangsläufig selbst enttäuschende Erwartungshaltungen im Hinblick auf die RKI Files nicht (3).
Es ist auch eine Tendenz, sich von der Fülle des Materials erschlagen zu fühlen, und dann lieber gleich abzuwinken mit: „Wird doch wieder eh nix.“ (4) Der Satz „wird doch wieder eh nix“ kommt von Leuten, die nicht lesen. Andere lesen die Protokolle. Klar, ist anstrengender als Likes für „wird doch wieder eh nix“ auf X einzuheimsen. Textarbeit ist trocken und unglamourös.(5)“
1. Ich verstehe den Vorwurf nicht. Gerade mir gegenüber, da ich seit Paul Schreyers Veröffentlichung wieder angefangen habe, Strafanzeigen zu schreiben und andere dabei zu unterstützen. Neben allem anderen. Neben Aufarbeitungskampagnen, Demos, eigenen Recherchen etc. Ich beobachte allerdings auch ganz genau, wer unsere aktuelle Strafanzeigenaktion für Betroffene geteilt hat, also wirklich mithilft, das gesammelte Wissen in eine konkrete Aktion umzusetzen. Es ist überschaubar.
2. Wer weckt falsche Erwartungen? Immer wieder und auch gerade 1 Tage vor dem Angriff habe ich folgendes zu einer eigenen Aktion (!) gepostet:
„Bitte nie irgendeine Aktion von irgendwem als die endlich erlösende Aktion ansehen – ob das nun irgendeine Strafanzeige, ein Rücktritt, die Veröffentlichung der #RKIFiles oder sonst etwas ist. Wir alle sind noch sehr lange gefordert auf allen Ebenen zu wirken. Es wird vermutlich Jahrzehnte dauern und das Zauberwort heißt Kooperation. Jede einzelne Aktion ist lediglich 1 Rädchen im Getriebe der Bürgerrechtsbewegung, egal wie groß und wirksam sie erscheinen mag. Ich hoffe natürlich, dass das, was wir machen, irgendeine Wirkung entfaltet. Ich habe aber auch schon mehrfach die größten vorstellbaren Skandale völlig folgenlos verpuffen sehen.“
Ich möchte nicht, dass sich Menschen auf mich verlassen und denken: „Endlich macht es mal einer!“ Ich sage und schreibe das immer wieder und versuche, Menschen in Aktion zu bringen.
Immer wieder habe ich auch vorgebetet, wie wichtig ich es finde, dass möglichst unterschiedliche Köpfe sich zeigen, wie bei dem Spiel „Whack a mole“ auf dem Rummelplatz. Wenn immer wieder aus dem gleichen Loch der gleiche Kopf auftaucht, ist es leicht drauf zu hauen oder ihn gar ganz abzuschlagen. Deshalb sollten möglichst viele den Mut haben, Gesicht zu zeigen und selbstwirksam zu werden. Deshalb habe ich immer wieder Menschen bei Demos auf die Bühne geholt, die sich zuvor noch nie getraut hatten. Wir sollten unberechenbar sein. Keiner sollte wissen, woher das kommt. Das ist auch ein Ansatz, den ich bei Aya Velázquez wahrnehme, wenn sie zentralisierte Proteste kritisiert – jedoch in dieser Angelegenheit vor allem sich selbst in den Mittelpunkt gestellt hat, statt im „Wir“ zu bleiben. Auch wenn im Schwarm so viele wie möglich wirksam, selbständig und damit weniger angreifbar arbeiten sollten, bin ich der Meinung, dass Kooperation das Zauberwort und die Lösung zur Überwindung der Spaltung ist. Genau das, was nötig ist, um den gewaltigen Machtstrukturen entgegentreten zu können.
3. Ja. Ja. Ich auch nicht. Ebenso wenig wie diesen Affront.
4. Ich beschäftige mich Tag und Nacht mit komplexen Sachverhalten. Der Vorwurf geht also fehl. Aber wenn man einmal versucht, eine Vogelperspektive einzunehmen, versteht man vielleicht meine Perspektive besser: Was hat sich denn für ein aktuelles Aktivwerden seit dem 18.3.24 geändert, als im Fokus stand, dass es keine Pandemie gab? Welches Wissen benötige ich darüber hinaus? Ich brauche es nicht. Auch wenn es mir Freude machen würde, mich da durch zu arbeiten, fehlt mir die Zeit, weil ich den Fokus derzeit auf anderes lege und das ist auch gut so. Ich hielte es für brandgefährlich, wenn sich nun alle monatelang in den RKI-Files verlieren, ohne etwas umzusetzen. Alles ist wichtig. Alles ist wertvoll und kein Mensch weiß, was zum Erfolg führen wird. Den größten Erfolg bisher hatte ich mit zwei entspannten und angenehmen 5-minütigen Telefonaten, die gewaltige Auswirkungen hatten, die aber nur zustande kamen, weil ich wochenlang mit einem gewaltigen Aufwand eine Eskalation auf die andere getürmt hatte.
5. Das ist nun wirklich die größte Unverschämtheit und ich verstehe wirklich nicht, wie man sich so äußern kann. Denn erstens stimmt es schon inhaltlich nicht. Aya Velázquez hat ganz bewusst diese Rolle gesucht und bekommen, was sie bei vorhergehenden Veröffentlichungen nicht erhalten hat. Sie wird damit eine Rolle in den Geschichtsbüchern haben. Meine Likes sind dagegen völlig irrelevant. Kein Mensch wird sich jemals daran erinnern. X ist unwichtiges Geschnatter und wir alle nehmen uns dabei zu wichtig. Es muss die Vielfalt geben. Nicht alle sollten dasselbe tun und nicht alle legen Wert darauf in den Geschichtsbüchern zu stehen. Diese Unterstellung finde ich völlig deplaziert. Wer mich kennt, weiß, dass ich auf so etwas gar keinen Wert lege. Wer in den Geschichtsbüchern steht, ist tot und bekommt es gar nicht mit. Es wäre für mich ein seltsames Ziel, danach streben zu wollen.
Es geht mir nicht ums Ego. Im Gegenteil hätte ich gehofft, dass die Geschädigten längst übernommen haben und ich im wohlverdienten Widerstandsruhestand bin und mein Leben wieder genießen kann. Ist aber leider nicht so. Es machen die, die es machen und dann auch noch in so einem Ton. In welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich alle mal leben? Wollen wir so miteinander umgehen? Es kommt auf das Menschliche an. Wenn wir das vergessen, können wir aufarbeiten und aufklären so viel wir wollen. Wir werden nichts gewinnen.
Statt auf eine weitere Nachfrage, warum sie ausgerechnet mir dies alles vorwirft, wirklich wissen und verstehen zu wollen, ging es leider in einem weiteren Post genau so weiter.
„Wer weiter an den Protokollen arbeitet, für den läuft sich hier nichts tot. Du hast es in der Hand.
Zu unterstellen, die Protokolle könnten à la 4D-Schach dazu dienen, eine „Agenda voranzutreiben“, ist den ehrlichen Menschen gegenüber, die sich für eine Veröffentlichung eingesetzt haben, allen voran Paul Schreyer, nicht fair. Es fällt in die Kategorie von bequemen „Wird doch wieder eh nix“-Argumenten.“
Ich verstehe es voll und ganz, dass man das so sehen kann, wenn man solch ein Ding gelandet hat. Aber genau dann wäre es aus meiner Sicht wichtig, die Vogelperspektive einzunehmen und Kritik an sich heranzulassen.
Noch einmal: Das alles ist unglaublich wichtig. Ich bin froh, dass wir die Dokumente haben und auch viele Leute, die vermutlich besser geeignet sind, das alles auszuwerten. Und trotzdem muss man sich die Frage doch stellen (dürfen), wem es nützt, dass wir den Fokus auf die Frage nach der Pandemie verloren haben und uns mit Details aufhalten, während alle bereits installierten Gesetzte noch bestehen und der (euphemistisch) autoritäre Staat nonchalant weiter ausgebaut wird.
Bis vor ein paar Tagen dachte ich, es wäre wichtig, so etwas zu diskutieren. Aber da bekommt man nur Gegenwind, weil die einen lieber ad hominem diskreditieren und die anderen Tag und Nacht auswerten, ohne wenigstens zwischendurch kurz zu versuchen, eine Vogelperspektive einzunehmen. Und das gerade bei Menschen, die um die Existenz und den Inhalt von Planspielen Bescheid wissen, die genau diese Phase vorsehen, in der schließlich auch Schuldige gefunden werden und Köpfe rollen.
Niemand, der darauf hinweist, richtet Schaden an oder hält irgendjemanden davon ab, das zu tun, was er für richtig hält. Es muss sich doch keiner abhalten lassen. Das ist nur relevant innerhalb der eigenen Blase. Außerhalb bekommt von der Brisanz der RKI-Files dank der Leitmedien niemand etwas mit und erst recht nicht von der internen Kritik. Das ist ein völlig verzerrtes Verständnis dessen, was außerhalb X passiert und umso trauriger, wenn es innerhalb der Bürgerrechtsbewegung so zugeht und mit derart harten Bandagen gekämpft wird. Ich verstehe wie gesagt eine gewisse Dünnhäutigkeit angesichts der aktuellen Situation. Es wäre jedoch leicht zu klären gewesen, dass ich nicht diejenigen adressiere, die eh schon viel tun, sondern mir von anderen mehr Engagement erhoffe, um etwas in Bewegung zu setzen. Das, was wir vor dem Leak bereits wussten, hätte doch schon für Rücktritte und mehrere tausend Jahre Knast genügt. Hat es aber nicht.
Das ist nun der eine Teil der Geschichte und um mich möglichst überall beliebt zu machen, folgt der Blick auf die andere Seite der unschönen Medaille. Es wurde nicht nur von mir Kritik geübgt am Vorgehen in Sachen Kommunikation beim RKILEak und manche der Kritik ist aus meiner Sicht durchaus valide. So wurde kritisiert, dass nicht von Anfang an kommuniziert wurde, dass es zu den Protokollen unterschiedliche Versionen gibt und nicht alles, wie angekündigt (bewusst) veröffentlicht wurde. Das führte zu sehr großem Misstrauen bei einigen und dies ist auch verständlich und gefährlich, da irgendwannn niemand mehr weiß, was Wahrheit und was Lüge ist und genau dies zu verheerenden Zuständen führen kann. Dies ist auch ein Mittel der Mächtigen:
„Dieses ständige Lügen zielt nicht darauf ab, das Volk eine Lüge glauben zu machen, sondern darauf, dass niemand mehr irgendetwas glaubt. Ein Volk, das nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann, kann auch nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden.
Und ein solches Volk, das sich seiner Macht, zu denken und zu urteilen, beraubt sieht, ist auch, ohne zu wissen und zu wollen, dem Gesetz der Lüge vollständig unterworfen. Mit einem solchen Volk kann man dann machen, was man will.“ (Hannah Arendt)
Über Inhalte wurde eine Weile kaum mehr geredet und das ist zum Teil auch selbstverschuldet und wurde auch zu Recht kritisiert. Wo es aber aus meiner Sicht aufhört und was mich ebenso verstört hat, waren die persönlichen Angriffe auf der anderen Seite, die zum Einen dazu führen, dass eine weitere Spaltung innerhalb der Bürgerrechtsbewegung eingetreten ist, die mich aber andererseits auch erkennen ließen, dass einen sehr großen Teil innerhalb dieser Bewegung gibt, bei dem ich mich frage, wie man denn mit so einer Einstellung in eine liberale Demokratie und eine lebenswerte Gesellschaft kommen will.
Ein Teil der Kritik konzentrierte sich in unanständiger Weise darauf, dass Aya Velázquez früher als Escortservice gearbeitet hat, zu Beginn der Coronakrise Masken genäht hat und Klimaaktivistin war. Der erste Punkt betrifft mich nicht und geht mich nichts an. Er sollte aber niemanden etwas angehen, der nicht damit konkrete Vorwürfe in dieser Sache verknüpfen kann. So etwas gehört sich einfach nicht.
Die weitere Kritik richtet sich dann automatisch auch gegen mich. Auch ich war am Anfang aus persönlichen Gründen Befürworter der Maßnahmen, auch wenn ich von Anfang an die Grundrechtseingriffe sehr stark kritisiert hatte.
Das weitere ist, dass ich ebenfalls zu der Zeit Klimaaktivist war und im lokalen Bereich sogar führendes Mitglied der Klimabewegung. Da herrschte absolute Einigkeit. Keiner scherte aus. Wer ausscherte musste den Mut haben, alles zu verlieren.
Aya hatte den Mut. Ich hatte ihn auch und wir sind mit zu den größten Kritikern geworden.
Wenn nun das kritisiert wird und die Menschen diskreditiert werden, hilft man anderen nicht, jetzt ebenfalls diesen Schritt zu gehen, der ja nach den letzten Jahren noch mehr schambehaftet ist. Ich hingegen begrüße jeden, der es jetzt macht und sich abwendet und der Demokratie und einer lebenswerten Gesellschaft zuwendet. Wie sollte es denn anders gehen? Wie wollen wir aus der Spaltung herausfinden? Wie wollen wir uns zumindest so weit versöhnen, dass ein gedeihliches Zusammenleben wieder möglich wird?
There is no such thing as a society? Den aktuellen Zustand dürfte das gut treffen. Ich hätte aber gerne eine. Eine lebenswerte. Das war der Grund, warum ich mir die Mühe gemacht habe, diesen Text zu schreiben.
Wer es bis hierhin geschafft hat: Danke und Respekt. Wer daraus etwas gewinnen konnte und meine Arbeit unterstützen mag, gerne hier entlang: https://indikativ.jetzt/unterstuetzen/
Das Titelbild stammt aus einem Vortrag von Prof. Mausfeld, den ich transkribiert habe und den ich immer und gerade nach diesem Text empfehlen möchte. Ich kenne die richtige Frage nicht, aber wir sollten uns gemeinsam auf die Suche nach ihr machen. Ein Anfang wäre die Frage: Wie wollen wir leben?