Zum Inhalt springen
Startseite » In 15 Schritten zur Vernichtung

In 15 Schritten zur Vernichtung

Auf X hat „Evi Denz“ (ElefantImRaum2) einen Artikel der österreichischen Politikwissenschaftlerin Natascha Strobl umgeschrieben auf die Coronazeit. Natascha Strobl wird als Expertin für Rechtsextremismus beschrieben, fiel in der Coronakrise jedoch nicht durch ein feines Gespür für das Maßnahmenregime und seine Wirkung auf Gesellschaft und Demokratie auf – vorsichtig ausgedrückt. Sie war Erstunterzeichnerin der totalitären zerocovid-Dystopie-Petition. Ein wunderbares Beispiel, wie wenig manche wirklich von dem verstehen, mit dem sie als gerne gehörte Expertinnen reichweitenstark auftreten dürfen. Sie merken nicht einmal, wenn die Entwicklung, die sie zu bekämpfen glauben, nicht nur direkt vor ihren Augen geschieht. Sie nehmen aktiv daran teil, jedoch nicht so, wie sie denken, sondern im genauen Gegenteil. Hier der Post im Kontrast zum ursprünglichen Artikel als Gesamtkunstwerk:

Faschismus und all seine Vorlaufstadien funktionieren über die Verwendung einer gewissen Sprache. Die wichtigste Funktion dieser Sprache ist die Markierung des Feindes und daran anschließend die Entmenschlichung des Feindes. 

Der Feind ist in diesem Zusammenhang kein ebenbürtiges, gleichrangiges Gegenüber, sondern eine marginalisierte Gruppe. Dieser werden schlechte Eigenschaften angedichtet, die einen Schaden für das große Ganze anrichten. Der logische Schluss daraus ist immer, diese Gruppe zu entrechten, diskriminieren, sanktionieren und in letzter Konsequenz sie aus dem großen Ganzen auszuschließen. Dieser Ausschluss geht von Verfolgung, Inhaftierung über Vertreibung bis hin zur Vernichtung. 

Diese sprachliche Abwertungsstrategie sehen wir auch heute wieder in den diversen Milieus der extremen Rechten. Ich möchte hier die Eskalationstufen dieser Strategie aufdröseln:

  1. Feindmarkierung: Eine Gruppe wird als Gruppe markiert. Zum Beispiel: Kritiker von Coronamaßnahmen.
  2. Problemkonstruktion: Diese Gruppe wird als alleinige Verursacherin eines oder mehrerer Probleme dargestellt. Beispiel: Massnahmengegner belasten die Volksgesundheit in einem immensen Ausmaß.
  3. Homogenisierung: Diese Gruppe wird immer mehr zu einer homogenen Gruppe gemacht, deren Gruppenmitglieder primär alle die ihr zugeschriebene Identität besitzen. Das bedeutet, dass alle anderen individuellen Identitäten und damit verbundene Bedürfnisse und Probleme negiert werden. Dies führt dazu, dass gravierende und sich widersprechende Identitäten innerhalb der Gruppe unsichtbar gemacht werden. Beispiel: Alle Maßnahmenkritiker sind egoistische, unsolidarische Wissenschaftsleugner, die die Demokratie ablehnen und ihre eigene Freiheit und ihren Vorteil als Antrieb haben.
  4. Zuschreibungen: Schreibe dieser Gruppe bestimmte negative Eigenschaften zu. Beispiel: Kritiker sind geschäftstüchtige Ausbeuter, die z.B. Spenden einsammeln, Bücher und Aufkleber verkaufen, um sich zu bereichern. 
  5. Opferkonstruktion: Erfinde Opfer, die aufgrund dieser Gruppe ein schlechtes Leben haben. Beispiel: Weil so viele Menschen draußen keine Maske tragen und demonstrieren gehen, liegen die Intensivstationen voll.
  6. Intention: Unterstelle der Gruppe bewusstes schlechtes Handeln, um anderen zu schaden. Beispiel: Maßnahmenkritiker gefährden bewusst Menschenleben, weil sie generell asozial sind.
  7. Neubezeichnung: Erfinde einen eigenen Namen für diese Gruppe, der ihre schlechten Eigenschaften und bewusst schlechten Handlungen aufzeigt. Beispiel: Coronaleugner, Querdenker oder Schwurbler statt Maßnahmenkritiker.
  8. Verschwörung: Unterstelle dieser Gruppe einen bösartigen Zusammenhalt, um hinterhältig den Opfern zu schaden. Beispiel: „Die Coronaleugner sind Terroristen, die unser Gemeinwohl gefährden wollen.“
  9. Marginalisierungspotenzierung: Vermenge diese Gruppe mit einer anderen marginalisierten Gruppe, zum Beispiel einer rassifizierten Gruppe. Beispiel: Die Coronaleugner sind maßgeblich von Nazis unterwandert und schaden mit ihren Tricks allen gemäßigten Kritikern.
  10. Bedrohung: Mache diese Gruppe im nächsten Schritt zu einer Bedrohung für alle, die nicht diese Gruppe sind. Erzeuge maximale Eskalation und Unsicherheit. Beispiel: „Sie gefährden uns alle“, „Dank diesen Menschen droht der nächste Lockdown“, „Kinder leiden, weil sie sich nicht impfen lassen“….
  11. Scheinlösung: Gib der Gruppe einen vermeintlichen Ausweg, der aber mit Erniedrigung, Entrechtung und Diskriminierung verbunden ist. Wenn Individuen dieser Gruppe diese Lösung nicht annehmen wollen, dann prügle weiter verbal auf die ganze Gruppe ein und fühl dich bestätigt. Beispiel: Ein Wechsel in die Gruppe der Geimpften ist ganz leicht. Anders seid Ihr halt weiter „Blinddarm“ oder „asoziale Trittbrettfahrer“.
  12. Entscheidung: Isoliere und dämonisiere die Gruppe so weit, dass es nur eine Entscheidung zwischen „wir“ oder „sie“ geben kann. Beispiel: Entweder diese Menschen lassen sich jetzt impfen, oder „wir sind alle in Geiselhaft dieser Menschen“.„Es muss ein klares Signal geben: Ihr seid jetzt raus aus der Gesellschaft!“
  13. Autoritäre Lösungen: Präsentiere autoritäre Lösungen. An diesem Punkt kannst du ganz nach autoritärem Gusto entscheiden, was du dieser Gruppe antun möchtest. Beispiel: Kritiker öffentlich ausschließen. Einlass nur mit gültigem QR-Code oder Armbändchen. Prominente Kritiker einsperren. Ungeimpften Gelder kürzen,…
  14. Ausstoßen: Diese Gruppe ist nun nicht mehr Teil der Gesellschaft. Gewalt und Übergriffe auf sie sind nun auch sprachlich zu rechtfertigen und im weiteren Verlauf sogar als heroischer Akt zu feiern. Beispiel: „Zu prügeln sind diese Menschen!“, „Ein Blinddarm ist im essenziellen Sinne nicht notwendig für das Überleben des Gesamtlomplexes“,…
  15. Vernichtung: Der physischen Vernichtung geht die sprachliche Vernichtung voraus. Das ist das letzte Stadium der faschistischen Abwertungsstrategie. Beispiel: Wir müssen diese gemeingefährlichen Staatsgefährder, die es sich mit hinterhältigen Tricks auf unsere Kosten gut gehen lassen, ein für alle Mal ausmerzen, damit wir überleben können.

Jede und jeder kann für sich entscheiden in welchem Stadium wir gerade sind und was es für das nächste Stadium und die nächste Eskalation braucht. Es geht viel schneller, als viele für möglich halten.

Faschismus und all seine Vorlaufstadien funktionieren über die Verwendung einer gewissen Sprache. Die wichtigste Funktion dieser Sprache ist die Markierung des Feindes und daran anschließend die Entmenschlichung des Feindes. 

Der Feind ist in diesem Zusammenhang kein ebenbürtiges, gleichrangiges Gegenüber, sondern eine marginalisierte Gruppe. Dieser werden schlechte Eigenschaften angedichtet, die einen Schaden für das große Ganze anrichten. Der logische Schluss daraus ist immer, diese Gruppe zu entrechten, diskriminieren, sanktionieren und in letzter Konsequenz sie aus dem großen Ganzen auszuschließen. Dieser Ausschluss geht von Verfolgung, Inhaftierung über Vertreibung bis hin zur Vernichtung. 

Diese sprachliche Abwertungsstrategie sehen wir auch heute wieder in den diversen Milieus der extremen Rechten. Ich möchte hier die Eskalationstufen dieser Strategie aufdröseln:

  1. Feindmarkierung: Eine Gruppe wird als Gruppe markiert. Zum Beispiel: Arbeitslose.
  2. Problemkonstruktion: Diese Gruppe wird als alleinige Verursacherin eines oder mehrerer Probleme dargestellt. Beispiel: Arbeitslose belasten den Staatshaushalt in einem immensen Ausmaß.
  3. Homogenisierung: Diese Gruppe wird immer mehr zu einer homogenen Gruppe gemacht, deren Gruppenmitglieder primär alle die ihr zugeschriebene Identität besitzen. Das bedeutet, dass alle anderen individuellen Identitäten und damit verbundene Bedürfnisse und Probleme negiert werden. Dies führt dazu, dass gravierende und sich widersprechende Identitäten innerhalb der Gruppe unsichtbar gemacht werden. Beispiel: Arbeitslose sind alle primär arbeitslos und nicht auch/oder z.B. Männer, Frauen, alt, jung, krank, arbeitssuchend, gar nicht arbeitssuchend, arm, haben finanziell gerade ausgesorgt etc. 
  4. Zuschreibungen: Schreibe dieser Gruppe bestimmte negative Eigenschaften zu. Beispiel: Arbeitslose sind faul. .
  5. Opferkonstruktion: Erfinde Opfer, die aufgrund dieser Gruppe ein schlechtes Leben haben. Beispiel: Weil so viele Arbeitslos so faul sind, müssen die Fleißigen doppelt und dreifach so hart arbeiten.
  6. Intention: Unterstelle der Gruppe bewusstes schlechtes Handeln, um anderen zu schaden. Beispiel: Faule Arbeitslose sind absichtlich schlecht bei Vorstellungsgesprächen, damit sie nicht arbeiten müssen.
  7. Neubezeichnung: Erfinde einen eigenen Namen für diese Gruppe, der ihre schlechten Eigenschaften und bewusst schlechten Handlungen aufzeigt. Beispiel: Arbeitsverweigerer statt Arbeitslose.
  8. Verschwörung: Unterstelle dieser Gruppe einen bösartigen Zusammenhalt, um hinterhältig den Opfern zu schaden. Beispiel: Faule Arbeitsverweigerer kennen alle Tricks, um nicht in Maßahmen zu landen oder keine Angebote zu bekommen.
  9. Marginalisierungspotenzierung: Vermenge diese Gruppe mit einer anderen marginalisierten Gruppe, zum Beispiel einer rassifizierten Gruppe. Beispiel: Die faulen, muslimischen Arbeitsverweigerer schaden mit ihren Tricks allen Fleißigen. .
  10. Bedrohung: Mache diese Gruppe im nächsten Schritt zu einer Bedrohung für alle, die nicht diese Gruppe sind. Erzeuge maximale Eskalation und Unsicherheit. Beispiel: Wenn es weiter so viele faule Arbeitsverweigerer gibt, dann ist unser Lebensstandard nicht zu halten.
  11. Scheinlösung: Gib der Gruppe einen vermeintlichen Ausweg, der aber mit Erniedrigung, Entrechtung und Diskriminierung verbunden ist. Wenn Individuen dieser Gruppe diese Lösung nicht annehmen wollen, dann prügle weiter verbal auf die ganze Gruppe ein und fühl dich bestätigt. Beispiel: Arbeitslose aus Wien können ja ihr ganzes Leben umwerfen und für einen lächerlichen Lohn und miese Arbeitsbedingungen auf eine Tiroler Alm ziehen. Wenn sie das nicht tun, ist das Beleg, dass sie gar nicht arbeiten wollen.
  12. Entscheidung: Isoliere und dämonisiere die Gruppe so weit, dass es nur eine Entscheidung zwischen „wir“ oder „sie“ geben kann. Beispiel: Entweder Arbeitslose tragen etwas bei oder wir werden alle untergehen. . . .
  13. Autoritäre Lösungen: Präsentiere autoritäre Lösungen. An diesem Punkt kannst du ganz nach autoritärem Gusto entscheiden, was du dieser Gruppe antun möchtest. Beispiel: Arbeitslose enteignen. Arbeitslose einsperren. Arbeitslose sollen zwangsweise ohne Entlohnung arbeiten.
  14. Ausstoßen: Diese Gruppe ist nun nicht mehr Teil der Gesellschaft. Gewalt und Übergriffe auf sie sind nun auch sprachlich zu rechtfertigen und im weiteren Verlauf sogar als heroischer Akt zu feiern. Beispiel: Endlich macht jemand etwas gegen diese Arbeitsverweigerer. Das ist ein patriotischer Akt. Die sind selbst schuld.
  15. Vernichtung: Der physischen Vernichtung geht die sprachliche Vernichtung voraus. Das ist das letzte Stadium der faschistischen Abwertungsstrategie. Beispiel: Wir müssen diese faulen Arbeitsverweigerer, die es sich mit hinterhältigen Tricks auf unsere Kosten gut gehen lassen, ein für alle Mal ausmerzen, damit wir überleben können.

Jede und jeder kann für sich entscheiden in welchem Stadium wir gerade sind und was es für das nächste Stadium und die nächste Eskalation braucht. Es geht viel schneller, als viele für möglich halten.

Wer meine Arbeit honorieren möchte, findet unter diesem Link ein paar Möglichkeiten zur Unterstützung zur Auswahl. Vielen Dank!

Hier noch einmal der Link zum Artikel, der im Prinzip sehr gut ist und auch eine gewisse Wirkung hat, wenn man dies als allgemeines Prinzip anerkennt und nicht auf die Seite des Bündels gegen eine verhasste Minderheit wechselt. Ein wunderbares Beispiel für Doppelmoral, die gar nicht aus bösem Willen erfolgen muss, sondern, weil man sich unbemerkt von Mechanismen blenden und verführen lässt, die man beschreibt. Möge dies ein Beitrag dazu sein, dass dieses gefährliche Messen mit zweierlei Maß wenigstens im Rückblick ein paar Menschen mehr erkennen.