Am 12. September 2025 besuchte der Bundesarbeitskreis Gentechnik des BUND den Münchner Ernährungsrat im Haus der Kost nach einem Besuch des Obergrashofs, einem BioRegio-Betrieb im Münchner Umland. Im Fokus standen die Verhandlungen über die Gentechnik-Verordnung auf EU-Ebene. Ich hatte Gelegenheit, an dem Treffen teilzunehmen und über genetische Impfstoffe zu sprechen. Ein Bericht aus meiner Sicht.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (kurz BUND) zählt zu den größten NGOs in Deutschland. Im Bereich Umwelt- und Naturschutz dürfte ihm mit einem Jahresumsatz von über 33 Mio. Euro und über 500.000 Mitgliedern mit Abstand die Führungsrolle zukommen.
Der Arbeitskreis Gentechnik hat sich im Zuge der Enquete-Kommission Chancen und Risiken der Gentechnologie gebildet, die von 1984-1987 arbeitete. Derzeit soll eine neue Gentechnik-Verordnung auf EU-Ebene verabschiedet werden, die u.a. bedeuten könnte, dass es keine Kennzeichnungspflicht mehr für Produkte gibt, die unter Einsatz von Gentechnik erzeugt wurden. Vor allem die Auswirkungen der NGT listet der BUND in einem Thesenpapier auf:
- Sie würde die Wahlfreiheit für Verbraucher einschränken, da nicht mehr erkennbar wäre, welche Produkte auf ihrem Teller landen.
- Gentechnikfreies Pflanzen, Produkte oder Saatgut könnten durch gentechnisch veränderte Organismen (GVO) verunreinigt werden (Kontamination). Im Falle einer Deregulierung könnten derzeit gesetzlich geregelte Schutzmaßnahmen entfallen. Zudem gibt es Haftungsregeln für den Fall einer Verunreinigung lediglich auf nationaler Ebene. Diese könnten entfallen, statt auf EU-Ebene einheitlich geregelt zu werden.
- Risikoreiche Technologien wie Gentechnik müssen in der EU so eingeführt werden, dass keine unwiderruflichen Schäden für Umwelt und Allgemeinheit entstehen – so gibt es das im Umweltrecht in Europa angewendete Vorsorgeprinzip vor. Aktuell werden deshalb alle GVO umfassend auf Risiken für Umwelt und Gesundheit geprüft. Da gentechnische Veränderungen auch unerwartete Auswirkungen auf die Pflanze und ihr Ökosystem haben können, sind diese Prüfungen besonders wichtig. So sollen beispielsweise Schäden für umliegende Ökosysteme durch invasive Eigenschaften des GVO vermieden werden. Im Falle einer Deregulierung gäbe es diese Vorsichtsmaßnahmen nicht mehr. Das Vorsorgeprinzip wäre ausgesetzt, ohne dass gleichzeitig andere Sicherungsmechanismen (bspw. über das Haftungsrecht) etabliert wären.
- Aktuell haben EU-Mitgliedstaaten und das Europaparlament ein Mitspracherecht bei der Regulierung von GVOs. Die Mitgliedsstaaten können in der EU zugelassene Gentechnik- pflanzen zudem auf ihrem Gebiet verbieten.
Aktuell befinden sich die Verhandlungen noch im Trilog-Verfahren. Dabei handelt es sich um nicht öffentliche Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission. Ziel ist es, unter der aktuellen dänischen Ratspräsidentschaft einen Kompromiss zu finden. Dies könnte bereits im Oktober der Fall sein. Zwar müsste dies dann noch vom Parlament und dem Rat angenommen werden. Dann sind die Einwirkungsmöglichkeiten allerdings gering.
Dem BUND und weiteren Akteuren mit gleichen Interessen gelingt es aktuell nicht, eine große Masse zu mobilisieren. Deshalb ist Engagement gewünscht und gebraucht. Im Netz finden sich bereits einige Möglichkeiten, seine Stimme hörbar zu machen beispielsweise mit einer E-Mail an seine Abgeordneten. Weitere Infos hänge ich unten an den Artikel an.
Ich durfte ausführen, warum es aus meiner Sicht nicht gelingt, Massen für ein Thema zu mobilisieren, obwohl es viele Menschen gibt, die die eigene Position teilen. Aus meiner Sicht liegt dies vor allem an einer Überforderung mit Themen. Krieg und Frieden, Corona, Klima, Wokeismus, Migration, Rezession uvm. Viele wissen gar nicht mehr, wo ihnen vor lauter Krisen der Kopf steht und sind damit beschäftigt, ihr Leben zu organisieren. Zum anderen kommt es dadurch auch zu einer Atomisierung der Gesellschaft, weil sich viele dann nur noch um die Themen kümmern, die ihnen besonders am Herzen liegen.
Ein weiterer Punkt ist, dass es die Strukturen der Macht geschafft haben, selbst innerhalb dieser Bewegungen eine Spaltung zu bewirken. Aktuell habe ich keinen Überblick, wie viele Friedensbewegungen es gibt, was auch daran liegen mag, dass man sie kaum wahrnimmt, weil es zu viele Friedensbewegungen gibt und damit letztendlich mangels Sichtbarkeit und Wirkung keine. Der größte Graben verläuft – wie bei fast allen oben genannten Themen – zwischen Akteuren, die seit Jahren und Jahrzehnten in diesen Themen aktiv sind und denen, die in den alten Bewegungen wegen ihres hinzugekommenen Engagements in der Coronakrise nicht mehr willkommen waren und sich auch zu den anderen Themen zusammenschlossen, für die sie ebenfalls seit Jahren und Jahrzehnten eintraten. Von der Bürgerrechtsbewegung bestand immer eine Offenheit zur Zusammenarbeit. Von der anderen Seite wurde sie meist abgelehnt, weil das rechts oder verschwörungsideologisch sei und das ist aus meiner Sicht der Punkt, warum es nicht mehr gelingt, Massen zu mobilisieren.
Die Leute haben Scheu davor, die Mechanismen und Strukturen der Macht zu beleuchten, die immer wieder gleich sind und auf den verschiedensten Feldern ihre verheerende Wirkung entfalten können, weil sie nicht beleuchtet werden. Weil man sich selbst Schranken des Denkbaren auferlegt, während die Machtstrukturen den Denkraum immer weiter ins bisher Undenkbare verschieben, bis das Undenkbare dann in der Realität mit teils breiter Unterstützung umgesetzt wird. Unterstützung von Menschen, die eigentlich die gegenteiligen Interessen vertreten. Dies hat man in der Coronakrise deutlich gesehen.
Ein sehr großer Teil meiner ehemaligen Mitstreiter, die sich gegen Gentechnik einsetzen, hat sich mehrfach mit genetischen Impfstoffen transfizieren lassen. Ich teile mit ihnen noch immer viele Interessen, verstehe jedoch nicht, wie man gegen Gentechnik auf dem Feld und in der Nahrung aktiv sein, bei den genetischen Impfstoffen jedoch weitgehend unkritisch sein kann. Ich führte aus, was aus meiner Sicht ein paar Punkte sind, an denen man die Parallelen und Mechanismen vergleichen kann. Ich freute mich, dies in einer ruhigen und sachlichen Atmosphäre ausbreiten zu dürfen. Das ist schon viel wert nach den Erfahrungen der letzten Jahre. Es gab auch (wenige) Beteiligte, die mir dabei zustimmten. Die Meisten enthielten sich bei diesem Teil des Gesprächs komplett. Manche schauten kaum vom Tisch auf.
Nicht einmal der massive DNA-Gehalt der genetischen Impfstoffe sorgte für Unwohlsein. Man verwies immer wieder auf die Medizinerin in der Runde, die zwar Ausführungen zur Proteinbiosynthese machte, aber überhaupt nicht auf die DNA und die unterschiedlichen Produktionsprozesse einging – also meinen eigentlichen Kritikpunkt. Aus meiner Sicht ist es durchaus relevant zu wissen, wo überall im Körper über welchen Zeitraum welche Proteine gebildet werden und was sonst noch ausgelöst wird und passiert. Das hängt ja zudem noch von der verabreichten Charge ab, was ebenfalls nicht sein dürfte. Im Zweiergespräch danach, das nicht ganz so ruhig verlief wie die Gesprächsrunde zuvor, stellte sich heraus, dass sie weder von den unterschiedlichen Produktionsmethoden wusste, noch vom DNA-Gehalt. Das kann ich zum Teil sogar verstehen. Wer will sich als Fachfrau schon von einem fachfremden Mann vor versammelter Runde das Nichtwissen aufzeigen lassen? Sie schien aber auch nicht bereit zu sein, dies näher vertiefen zu wollen. Dann ist aber die Frage, was ein theoretisches Wissen über Proteinbiosynthese bringen soll, wenn man es nicht mit dem in Einklang bringen kann oder will, was in der Praxis tatsächlich vor sich geht. Das ist aus meiner Sicht ein gewichtiger Punkt, warum wir in den Problemen gelandet sind. Jeder aus dieser Runde könnte auf dem gleichen Wissensstand sein ohne eine Expertise konsultieren zu wollen, die es noch nicht gibt, weil der Wissensstand zu weit auseinander geht. Da wünschte ich mir mehr Offenheit, dies als These wenigstens einmal anzunehmen und dann zu recherchieren, statt gleich in einen Abwehrkampf zu verfallen. Wenn man nach der Recherche zu einem anderen Ergebnis kommt (bspw. dass die genetischen Impfstoffe von Pfizer überhaupt keine DNA enthalten), hätte man zumindest eine Gesprächsgrundlage und könnte sich der Wahrheit annähern. Das bleibt so völlig aus.
Man wollte sich auch nicht in der Runde tiefer gehender darauf einlassen, als zuzugestehen, dass da einiges nicht sauber lief und es durchaus Parallelen gäbe. Jedoch habe man dieses akute Thema vor der Brust und man solle jetzt wieder auf die Ernährung zurückkommen. Das ist auch ein Feld, das die Menschen unmittelbar betreffe, weil jeder essen und wissen wolle, was in seiner Nahrung sei.
Das halte ich für durchaus möglich und sehe auch den Fokus von Partikularinteressen auf ihr jeweiliges Thema als richtig an. Da ist die Expertise, da sind die Strukturen, sind Vernetzung, Kontakte etc. Aber es ist eben auch ein recht begrenzter Blick, der dafür sorgt, dass die immer gleichen Themen immer wieder aufploppen und immer wieder bekämpft werden müssen. Statt Zukunft gestalten zu können, führt man eine ständige Abwehrschlacht. Aktuelles Beispiel waren die Chatkontrolle auf EU-Ebene oder die eID in der Schweiz. Wenn die Machtstrukturen etwas wollen, wiederholen sie es eben so lange, bis der Widerstand zerbröselt oder sie gehen andere Wege, auf denen sie mit weniger Widerstand kleine, fast unscheinbare Etappenziele erreichen, die wie eine Sperrklinke wirken. Ein zurück dahinter gibt es dann nicht mehr.
Aus diesem Grunde kann es aus meiner Sicht nur darum gehen, genau diese Machtstrukturen zu adressieren, sie zu beleuchten und auszuhebeln oder einzudämmen. Das war auch einmal der Grund, warum Demokratie überhaupt eingeführt wurde, wie Prof. Rainer Mausfeld in seinem Jahrhundertwerk Hybris und Nemesis umfassend darlegt. Nur dann kann es gelingen, nicht stets die gleichen Abwehrkämpfe führen zu müssen. Bis dahin scheint es jedoch noch ein sehr weiter Weg zu sein. Ich habe mich damit abgefunden, dass es sehr lange dauert und viele Menschen, diese Problematik nicht sehen wollen, ja sie vielleicht sogar für eine Verschwörungstheorie halten, während die Verschwörer sie auf offener Bühne nach öffentlich zugänglichen Plänen in die Praxis umsetzen. Das braucht Zeit und es muss sickern, wenn nicht eine persönliche Betroffenheit dafür sorgt, sich damit auseinanderzusetzen, wie dies bei vielen Millionen Menschen in der Coronakrise der Fall war.
Auf Seiten von denen, die wirklich etwas verändern wollen, heißt das für mich, im Gespräch zu bleiben oder noch eher, das Gespräch zu suchen. Denn die andere Seite wird dies nicht immer und bereitwillig tun. Und es heißt auch, seinen eigenen Widerstand zu überwinden und immer wieder ins Gespräch zu gehen. Diesen Widerstand habe auch ich, weil ich nicht verstehen kann, wie man dies alles nicht sehen und so mit Millionen Menschen in diesem Land umgehen konnte. Ich kenne auch den Widerstand aus der Bürgerrechtsbewegung (die es so einheitlich gar nicht gibt), mit Menschen ins Gespräch zu treten, die bei Corona auf der anderen Seite standen. Ich halte das für falsch. Das ist genau das, was die Machtstrukturen wollen. Aber auch für mich ist es eine sehr große Herausforderung, nicht in einen Beißreflex zu verfallen oder meine Enttäuschung und meinem Trauma die Oberhand gewinnen zu lassen, sondern genau hinzuschauen, welche gemeinsamen Interessen man tatsächlich hat und statt dem Trennenden das Verbindende zu suchen.
Der Bericht soll daher auch nicht als Kritik verstanden werden, sondern vielmehr dazu ermuntern, immer wieder Gespräche zu suchen und sie zu führen. Von den öffentlichen Debatten lebt Demokratie. Ohne sie stirbt sie und wenn die öffentlichen Debattenräume nicht intakt sind, entfällt sogar die bloße Möglichkeit der Demokratie, so Prof. Rainer Mausfeld. Das ist der Zustand, in dem wir uns aktuell befinden und es wird sehr, sehr lange dauern, um ihn zu überwinden. Ich sehe jedoch keine andere Möglichkeit und freue mich über jedes Gespräch, das wie dieses stattfinden kann.
Wer meine Arbeit honorieren möchte, findet unter diesem Link ein paar Möglichkeiten zur Unterstützung zur Auswahl. Vielen Dank!
Nachfolgend verlinke ich noch ein Informationspaket des BUND:
- Kurz und bündig: aktuelle BUND Publikationen
- Positionspapier für mehr Hintergrund: Gentechnik in Landwirtschaft und Naturschutz
- Wie viele NGT-Produkte sind wirklich auf dem Markt? Bericht zu Marktrealität und Entwicklungen vom VLOG: Neue Gentechnik: Mehr Schein als Sein? „New GMOs Market Report“ zeigt Marktrealität und Entwicklungen : VLOG – Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V.
- Info-Video des BUND: Warum müssen wir über Gentechnik sprechen? Warum müssen wir über Neue Gentechnik sprechen? – YouTube
Vorgeschichte
Nachfolgend noch die Vorgeschichte, die deshalb nachfolgt, damit nicht gleich die Hälfte der Leserschaft ob der Länge noch vor dem tatsächlichen Bericht aussteigt. So kam es überhaupt zu diesem Treffen:
Am 12. September 2025 hatte ich die Gelegenheit, dem Arbeitskreis Gentechnik des BUND beizuwohnen, der dem Münchner Ernährungsrat einen Besuch abgestattet hat.
Ich habe die Gründung des Münchner Ernährungsrats initiiert und maßgeblich vorangetrieben bis zu seiner Gründung im Jahr 2018. Ab da war ich bis zur Coronakrise 2020 im Vorstand und unterstützte eine Ernährungswende in München mit dem Ziel, allen Menschen in München den Zugang zu gutem Essen zu ermöglichen. Ein Ziel war, nach dem Volksbegehren Artenvielfalt in Bayern die Nachfrage nach ökologisch angebauten Produkten zu erhöhen und damit mehr Landwirten die Möglichkeit zu geben, auf ökologische Erzeugung umzusteigen. Dazu sollte die Stadt München in allen Einrichtungen in ihrer Zuständigkeit auf Bioprodukte setzen.
Im Jahr 2020 schied ich aus dem Vorstand aus und stellte auch meine ehrenamtliche Mitarbeit ein. Das hatte verschiedene Gründe. Ein Grund war, dass ich hinsichtlich der Coronamaßnahmen mich zunehmend kritischer äußerte und nicht wollte, dass dies nach hunderten Stunden ehrenamtlicher Arbeit den Ernährungsrat beschädigt, der eine städtische Förderung anstrebte. München hatte leider auch durch meine politischen Aktivitäten eine grün-rote Stadtregierung erhalten, als mit das Ideologischste, was man sich aussuchen hätte können. Das andere war, dass ich durchaus verstört war über das Schweigen der Ernährungsräte in Deutschland angesichts der Zustände, die die Coronakrise politisch über uns brachte. Viele Kinder hatten oftmals nur durch den Schulbesuch Zugang zu einer vernünftigen warmen Mahlzeit am Tag. Das fiel nun weg und kaum jemand störte sich daran. Zunehmend war ich jedoch dadurch verstört, dass sich die Ökobranche zwar gegen Gentechnik auf dem Feld einsetzte, bei den genetischen Impfstoffen jedoch völlig unkritisch schien. Ich sah hingegen mir aus verwandten Gebieten durchaus vergleichbare Mechanismen am Werk.
Immer wieder habe ich versucht, Kritik hieran an verschiedenen Stellen zu platzieren und auf die Bedeutung des Vorsorgeprinzips und der Grundrechte hinzuweisen. Für mich war klar, dass es kaum eine Chance geben würde, Gentechnik auf dem Feld zu verhindern, wenn erst die breite Akzeptanz für Gentechnik im Blut geschaffen worden wäre. Die Bemühungen waren leider vergeblich.
Anfang 2025 schrieb ich dann eine E-Mail an fast 200 Kontakte, die ich in der Ökobranche hatte. Diese waren breit gefächert: Vorstände und Geschäftsführer von Anbauverbänden, Großhändlern, Einzeländlern, NGOs, Solawis uvm. Der Grund war, dass sich auf der einen Seite Widerstand gegen die Pläne der EU zur Regulierung der neuen Gentechnik regte. Zum anderen standen die Bundestagswahlen unmittelbar bevor. Nachfolgend die E-Mail im Wortlaut:
Liebe (ehemalige) Mitstreiter,
ein paar von Euch werden sich vielleicht noch an meine Tätigkeit bis 2020 als Gründungsmitglied und Vorstand des Münchner Ernährungsrats und Mitinitiator des Klimabündnisses „München muss handeln“ erinnern. Mehr zu mir auf meiner Homepage.
Eines meiner Hauptanliegen war die Förderung der ökologischen Landwirtschaft und in diesem Zusammenhang die Freiheit von Gentechnik oder zumindest eine Wahlmöglichkeit. Nun wenden sich viele meiner ehemaligen Mitstreiter gegen die Deregulierung neuer Gentechniken und die Abschaffung des Vorsorgeprinzips.
https://www.demeter.de/gentechnik/aktion
Das kann ich unterstützen. Jedoch habe ich seit Jahren davor gewarnt, dass es hierzu kommen wird und wir vor diesem Problem stehen werden, wenn wir die sog. Corona-Impfung ohne jede Kritik akzeptieren. Denn es handelt sich hierbei nicht um eine klassische Impfung, sondern um eine Transfektion – ein gentechnisches Verfahren. Dazu habe ich hier einen gut verständlichen Teil aus einer kürzlich erschienenen Zusammenfassung herauskopiert:
Nun musste ich jedoch in den letzte Tagen erfahren, dass dies selbst in dem Kreis, an den ich mich hiermit wende, noch immer nicht so bekannt ist, wie es das sollte. Aus diesem Grunde halte ich es für dringend erforderlich, dass darüber gesprochen wird. Ich würde gerne darüber sprechen, ob es sich um ein gentechnisches Verfahren handelt und was der Unterschied ist, wenn das gleiche Verfahren bei Tieren angewendet wird bzw. warum es weniger Auswirkungen haben soll, wenn es direkt im Menschen zur Anwendung kommt. Da wir viel zu wenig miteinander über derartige Sachverhalte reden und dieses Sachthema von Anfang an leider vergiftet wurde wie so viele andere Themen, haben wir im „Wir gemeinsam Bündnis“ hierfür Debattenräume organisiert.
Wir sind der Meinung, dass es uns als Gesellschaft und für eine liberale Demokratie gut tut, darüber zu debattieren. Wir führen dies in einem geschützten Raum durch. Die Debattenräume sind professionell moderiert.
Ich denke, dass wir nur eine Chance haben, die Spaltung zu überwinden und gegen die gewaltige Lobbymacht an einem Strang zu ziehen, in dem wir ins Gespräch kommen und uns über unsere Gedanken und Erfahrungen austauschen. Da ich leider die Erfahrung machen musste, dass es uns als Kritiker der „Impfpflicht“ schwer fällt, deren Befürworter zu einem Gespräch zu bitten, möchte ich mit dieser E-Mail zunächst ausloten, ob die Organisation eines solchen Debattenraums überhaupt gewünscht ist – sehr gerne auch, wenn jemand bereit wäre, die Gegenposition auf dem Podium einzunehmen, also dass es sich nicht um Gentechnik handelt. Wenn ich genug Interessenbekundungen habe, werde ich mich um einen Raum und alles andere kümmern.
Viele Grüße
Jürgen (Müller)
Es gab nicht viele Reaktionen auf diese E-Mail. Zwei wollten vom Verteiler genommen werden. Zwei interessierten sich dafür und gaben sogar eine Anregung für jemanden, der die Position übernehmen könnte, dass es sich bei den genetischen Impfstoffen nicht um Gentechnik handle. Zudem konnte ich mich mit zwei ehemaligen Vorstandsmitgliedern austauschen und erfuhr, dass das Thema dort nicht bekannt sei. Eine ehemalige Mitstreiterin wollte sich das auch nicht näher ansehen, weil das Thema von Rechten besetzt sei, was übersetzt heißt, dass sie zwar gegen Gentechnik auf dem Feld ist, aber nicht wissen will, was sie sich spritzen lässt, weil es für sie zum Tabuthema erklärt wurde. Das wollte mir nicht in den Kopf, führte aber im Ergebnis dazu, dass sie den Kontakt abbrach und mich in den sozialen Medien blockierte. Das scheint mir bei regierungskritischen Themen ein weit verbreitetes Phänomen zu sein. (LINK)
Die ausbleibenden Reaktionen, aber auch weitere ablehnende Reaktionen aus Kreisen, die sich eigentlich für direkte Demokratie einsetzen und daher an offenen Debattenräumen Interesse zeigen müssten, ließen mich zweifeln, wie sinnvoll dieser und weitere geplante Debattenräume sind. Was bringt es, wenn nur die Kritiker kommen und wir dann ein weiteres Mal über die Spritze reden oder ob wir im Winter 21/22 einen faschistischen Moment (das wär ein weiteres Thema gewesen) erlebt haben?
Ich hielt es für sinnvoller, dorthin zu gehen, wo man sich mit diesen Themen nicht so sehr befasste. Und so führte mich mein Weg nach langer Zeit zu einer Mitgliederversammlung des Münchner Ernährungsrats. Das ist die einzige von zahlreichen Mitgliedschaften, die ich bis heute noch aufrecht erhalte. Nach dem formalen Teil hatte ich die Gelegenheit zu einer Wortmeldung. Ich fasste mir ein Herz und formulierte, dass ich den Einsatz gegen Gentechnik auf dem Feld nach wie vor begrüße, den Kampf jedoch als verloren ansehe, wenn nicht die Machtstrukturen adressiert werden, die uns die Probleme bereiten und uns partikulare Abwehrkämpfe führen lassen, die dann oft wenig Wirkung entfalten. Zwar hatte ich nicht den Eindruck, dass mir eine Mehrheit folgen konnte, aber ich konnte meine These in einer ruhigen Atmosphäre bis zu Ende vortragen. Das ist nach den Erfahrungen der letzten Jahre schon viel wert. Es gab auch ein paar zustimmende Reaktionen und die Einladung zum Arbeitskreis Gentechnik des BUND.
Wer meine Arbeit honorieren möchte, findet unter diesem Link ein paar Möglichkeiten zur Unterstützung zur Auswahl. Vielen Dank!
Titelbild: hausderkost.de